Bundesliga Abschied Weinzierls in Augsburg ist offenbar lange klar
Augsburg. Kaum ist der Klassenerhalt des FC Augsburg in der Fußball-Bundesliga so gut wie sicher, steht wohl auch der Wechsel von Trainer Markus Weinzierl unmittelbar vor der Bekanntgabe.
Schon am Donnerstag (20.30 Uhr, Sky) soll gegen den 1. FC Köln der finale Schritt gemacht werden. Augsburg hätte mit einem Sieg 39 Punkte — und wäre gerettet.
Dass Markus Kauczinski — aktuell noch Trainer beim Zweitligisten Karlsruher SC — Weinzierl beerbt, ist offenbar bereits so gut wie sicher. Kauczinski schlenderte am Osterwochenende die Augsburger Maximilianstraße entlang. Der 46-Jährige hatte sich mit den Verantwortlichen des FC Augsburg getroffen, um über die Nachfolge von Weinzierl zu sprechen. Sichere Quellen aus Augsburg bestätigen auch, dass der Abgang Weinzierls bereits seit Januar feststeht. Und dass seither jener Kauczinski als Nachfolger vereinbart ist.
Immerhin hatte sich der Karlsruher Trainer schon im vergangenen Oktober und damit frühzeitig darauf festgelegt, seinen Vertrag in Karlsruhe nicht zu verlängern.
Für Weinzierl dürfte spätestens nach der Offerte von Borussia Mönchengladbach und dem guten Kontakt mit dessen Sportdirektor Max Eberl nach der Entlassung von Lucien Favre zu Saisonbeginn klar sein, dass er nach der laufenden Saison einen neuen Job will.
Ob dann in Mönchengladbach, wo derzeit Trainer André Schubert um Anerkennung und Punkte für die Champions-League-Qualifikation kämpft, oder eben doch beim FC Schalke, was allgemein erwartet wird — das wird sich wohl in den kommenden Wochen entscheiden. Durchaus möglich, dass der kommende Schalker Manager Christian Heidel einen Wechsel auf Weinzierl im Hintergrund schon frühzeitig eingefädelt hat.
Die Personalie Kauczinski jedenfalls macht Sinn für den derzeitigen Tabellenzwölften Augsburg. Seit seiner frühzeitigen Abschiedsankündigung in Karlsruhe hat Kauczinski einigen Interessenten eine Absage erteilt — darunter dem FC Bayern, der ihn für seine Jugendabteilung gewinnen wollte und zuletzt auch dem TSV 1860 München. „Es gibt andere Optionen. Ich mache mir keine Sorgen um meine Zukunft“, hatte Kauczinski zuletzt vieldeutig gesagt.
Der Trainer ist ein echter, ein emotionaler Fußballlehrer. „Geile Frise, geiler Style, geiler Typ“, urteilte das Fußballkulturmagazin „11 Freunde“ unlängst. Darüber hinaus kann er gut mit Nachwuchskickern. Und das ist der wohl entscheidende Faktor für den FC Augsburg: Die Personalie Weinzierl hängt eng zusammen mit gestandenen Profis — mit Daniel Baier, Halil Altintop oder Paul Verhaegh. Spieler, die mittlerweile über 30 sind. Kauczinski traut man bei den Schwaben offenbar den Umbruch zu.
Er soll die Durchlässigkeit zwischen dem neuen Nachwuchsleistungszentrum und der Profiabteilung verbessern. Er soll junge Talente in die Bundesligamannschaft integrieren. Etwas, das Weinzierl kaum gelungen ist. Und etwas, das vielleicht auch gar nicht Weinzierls Ding ist.