Adler vor Vierjahresvertrag beim HSV - Drobny soll weg
Hamburg (dpa) - An zwölf Bundesliga-Spieltagen darf Jaroslav Drobny noch das Tor des Hamburger SV hüten, dann soll René Adler ihn ablösen. Während der Wechsel des ablösefreien Leverkuseners intern schon feststeht und in den nächsten Tagen perfekt gemacht werden soll, wird nach außen noch gemauert.
„Wir haben nichts zu vermelden“, sagte HSV-Mediendirektor Jörn Wolf. Wie das Fachmagazin „Kicker“ berichtete, soll Adler einen Vierjahresvertrag beim Tabellen-Elften unterschreiben. Am Wechsel des auch von Manchester United Umworbenen soll auch Ausrüster Adidas mitgewirkt haben.
Der lange am Knie verletzte 27-Jährige könnte in Hamburg rund drei Millionen Euro verdienen. Angeblich soll der Deal schon nach dem Auswärtsspiel beim Bundesliga-Zweiten Borussia Mönchengladbach perfekt gemacht werden. Trainer Thorsten Fink wollte das Thema nicht kommentieren, auch um Drobny vor der wichtigen Partie in Gladbach nicht zu demontieren. Doch es ist kein Geheimnis, dass Sportdirektor Frank Arnesen schon seit Monaten mit Adler und dessen Berater Jörg Neubauer verhandelt.
„Die Entscheidung wird in den nächsten Tagen fallen, wahrscheinlich schon in dieser Woche“, sagte Arnesen der „Hamburger Morgenpost“. Nach Drobnys Schwächephase zu Beginn der Spielzeit machten sich die Hanseaten Gedanken um eine bessere und jüngere Lösung auf der wichtigen Position. Der bis 2013 an den HSV gebundene Tscheche saß schon in seinem ersten Jahr auf der Bank, als er von Hertha BSC an die Elbe wechselte, aber nicht an Frank Rost vorbeikam. Das wolle er sich nicht noch einmal antun, ließ der 32-Jährige schon vor einiger Zeit verlauten. Zudem wäre für den klammen HSV eine Doppellösung teuer.
„Ich kann zu Hamburg nichts sagen, so lange der Transfer noch nicht abgeschlossen ist“, erklärte Bayer Leverkusens Trainer Robin Dutt, pries Adler aber an: „Er ist ein erstklassiger Torwart. Das Beste, was es gibt, wenn er fit ist. Es wäre logisch, wenn er zu einem namhaften Verein wechselt.“
Mit Adler geht der HSV allerdings auch ein Risiko ein. Sein letztes Pflichtspiel bestritt der gebürtige Leipziger, der im Jahr 2000 zu Bayer wechselte, am 14. Mai vergangenen Jahres. Im Juli ließ er sich an der Patellasehne operieren und nahm erst am Mittwoch wieder das Training auf. „Er macht torwartspezifisches Training und könnte in ein, zwei oder drei Wochen mit der Mannschaft trainieren“, sagte Dutt.
In seiner Karriere hatte der zehnmalige Nationalspieler immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Er sollte als Nummer eins zur WM 2010 nach Südafrika fahren, doch dann kam eine Rippenverletzung dazwischen. Die Chance nutzte damals Manuel Neuer. Schon 2007 wurde Adler von einem Haarriss in der Rippe zu einer Pause gezwungen. Seine Vertragsverlängerung in Leverkusen scheiterte zuletzt an zu hohen Forderungen.