Angriff auf BVB: Schalke-Sieg gegen Frankfurt Pflicht
Gelsenkirchen/Frankfurt (dpa) - Der FC Schalke 04 kennt im Bundesliga-Endspurt nur ein Ziel und darf sich keinen Fehltritt mehr leisten. Der Revierclub will am Saisonende auf einem sicheren Champions League-Platz liegen - möglichst vor dem großen Rivalen Borussia Dortmund auf Platz zwei.
Trotz des auf dem Papier leichteren Restprogramms ist das ein ambitioniertes Vorhaben. „Wir müssen Frankfurt schlagen. Egal was die anderen um uns herum machen“, betonte Chinedu Obasi vor dem Heimspiel gegen die Eintracht an diesem Freitag (20.30 Uhr). „Wir sind bereit.“
Trotz des eher dürftigen 1:1 in Bremen konnten die Königsblauen ihren Vorsprung auf Tabellen-Platz vier sogar auf sieben Zähler ausbauen, im Vergleich zum Zweiten BVB büßte man aber zwei Punkte ein. Nun soll ein neuer Angriff auf den Nachbarn gestartet werden, der am Samstagabend bei Bayern München ran muss. Wenn alles nach Schalkes Wunsch liefe, würde man am 30. Spieltag nach Punkten mit der Borussia gleichziehen.
Als der Schalke-Coach Jens Keller sich in dieser Woche dank der drei Rückkehrer Marco Höger (nach Kreuzbandriss), Felipe Santana (Muskelbündelriss) und Jefferson Farfán (Kniereizung) über einen vollen Trainingsplatz freute, bekam er prompt zwei neue Sorgenkinder. Toptorjäger Klaas Jan-Huntelaar (Schlag auf die Achillessehne) und Julian Draxler (muskuläre Beschwerden in der Wade) können aber trotz ihrer Blessuren wohl auflaufen.
„Stand jetzt sind Klaas-Jan und Julian einsatzfähig“, sagte Keller. Santana und Farfan kehren in den Kader zurück, sollen zunächst aber auf der Bank Platz nehmen, weil Keller das eingespielte Team nicht auseinanderreißen und bei dem länger verletzten Duo kein Risiko eingehen will: „Sie könnten spielen, aber nicht von Anfang an. Doch ich bin froh, jetzt hochkarätige Alternativen zu haben.“
Der Tabellen-11. aus Hessen hat sich in den vergangenen Wochen aus der Abstiegszone herausgearbeitet. Was die Aufgabe für Schalke laut Keller aber „nicht einfacher“ mache: „Denn die Eintracht kann befreit aufspielen.“
Die Augen sind besonders auf Tranquillo Barnetta gerichtet. Frankfurt hofft, den bislang von Schalke ausgeliehenen Schweizer Nationalspieler im Sommer fest verpflichten zu können. „Ihn auszuleihen, war für alle Beteiligten eine gute Entscheidung. Für Schalke, für Frankfurt und für ihn“, sagte Schalkes Sportvorstand Horst Heldt, der gesprächsbereit ist. „Er muss jetzt ein Signal senden, wie er sich seine Zukunft vorstellt, dann werden wir uns an einen Tisch setzen. Stand jetzt gehe ich davon aus, dass er nächste Saison bei uns spielt.“
Trainer Armin Veh bangt vor dem Gastspiel auf Schalke, wo Frankfurt zum letzten Mal vor 15 Jahren gewann, noch um den Einsatz von Abwehrchef Carlos Zambrano, auch ein Ex-Schalker. Der Peruaner plagt sich mit einer fiebrigen Erkältung herum. „Wir müssen abwarten, wie es ihm geht. Im Moment gehe ich aber davon aus, dass er mir zur Verfügung steht“, sagte Veh. Fehlen wird auf jeden Fall Johannes Flum (Schulteroperation). Auch der Einsatz von Kapitän Pirmin Schwegler kommt nach diversen Verletzungen noch zu früh.
Trotz acht Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz will Veh vom sicheren Klassenverbleib noch nichts wissen. „Mir garantiert keiner, dass ich mit 35 Punkten drinbleibe“, sagte er. „Es nützt mir nichts, was in den anderen Jahren war, wenn es dieses Jahr anders ist.“