Korkut sieht Bringschuld bei 96-Profis
Harsewinkel (dpa) - Trainer Tayfun Korkut hat vor dem wichtigen Nord-Duell in der Fußball-Bundesliga mit dem Hamburger SV an die Ehre der Profis von Hannover 96 appelliert.
„Wir sind in der Bringschuld gegenüber dem Verein und den Fans“, sagte Korkut im ostwestfälischen Harsewinkel. Dort bereiten sich die Niedersachsen in einem Kurz-Trainingslager auf das Spiel gegen den HSV am Samstag vor.
Sportdirektor Dirk Dufner sprach nach der bitteren 0:3-Niederlage im Derby beim Tabellenletzten Eintracht Braunschweig von einer „fürchterlichen Situation“, in die sich 96 gebracht habe. „Dass wir das nicht in einem Spiel wieder gut machen können, wissen wir auch“, meinte Korkut.
Nach dem Derby-Debakel schwebt Hannover mit 29 Punkten in akuter Abstiegsgefahr. Am Samstag könnte der Tabellen-16. HSV (27) mit Ex-96-Coach Mirko Slomka an Hannover vorbei ziehen. „Wir dürfen uns nicht so viele Gedanken über den HSV machen, sondern müssen sehen, dass wir unsere Chance nutzen, den HSV wieder klarer zu distanzieren“, sagte Korkut und forderte „sehr, sehr viel Leidenschaft“.
Für Gesprächsstoff sorgte auch das von Clubchef Martin Kind bestätigte HSV-Interesse an Hannovers derzeit verletztem Torjäger Mame Diouf. „Ja, das habe ich auch schon gehört. Wir nehmen das zur Kenntnis, ist okay“, sagte Kind der „Bild-Zeitung“. Slomka tat die Berichte als „reine Spekulation“ ab: „Mein letzter Kontakt war eine SMS zur Geburt seiner Tochter, seither hatten wir keinen Kontakt. Viele Vereine werden den Stürmer auf dem Zettel haben.“
Diouf kann nach einer Schulter-Operation bis zum Saisonende nicht mehr spielen und ist im Sommer ablösefrei. „Wir haben uns um Mame bemüht, der HSV kann sich jetzt auch bemühen. Die Entscheidung liegt beim Spieler und Diouf wird sicher gucken, wer in der Liga bleibt“, sagte Kind. Diouf hatte es bislang stets abgelehnt, seinen Vertrag in Hannover zu verlängern. Die Niedersachsen wollen nun aber offensichtlich einen neuen Versuch unternehmen, Diouf zu überzeugen. „Wir werden auch weiterhin alles versuchen, dass Mame bei uns bleibt“, kündigte Dufner an.