Erhebliche Verletzungssorgen Angst vor erneutem S04-Fehlstart

Benidorm (dpa) - Rundum glücklich sieht Markus Weinzierl derzeit nicht aus. Am Wochenende schlenderte der Trainer des FC Schalke 04 immer wieder nachdenklich über die weitläufige Hotelanlage im Trainingslager im spanischen Benidorm.

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Erhebliche Verletzungssorgen zwei Wochen vor dem Bundesliga-Neustart gegen den FC Ingolstadt drücken bei den Königsblauen auf die Stimmung. „Wir haben momentan einen durch Verletzungen wirklich ausgedünnten Kader“, sagte Kapitän Benedikt Höwedes der Deutschen Presse-Agentur: „Ohne einen erfahrenen zentralen Stürmer tun wir uns extrem schwer.“

Der 28-Jährige ist derzeit ebenso verletzt wie etliche andere Hochkaräter: Klaas-Jan Huntelaar, Breel Embolo, Franco di Santo und Coke. Zudem spielen Abdul Rahman Baba und Bernard Tekpetey für Ghana sowie Nabil Bentaleb für Algerien beim Afrika Cup in Gabun (14. Januar bis 5. Februar). „Das ist natürlich nicht die beste Ausgangsposition für Schalke“, warnte auch Eric-Maxim Choupo Moting, der letzte verbliebene erfahrene Offensivspieler.

Ob Höwedes bis zum Ingolstadt-Spiel am 21. Januar fit wird, ist ungewiss. „Es ist nicht optimal, sonst würde ich bereits trainieren. Es ist auch nichts kaputt, das ist schon mal gut. Ich kann aber noch nicht absehen, wann ich wieder ins Training einsteige“, sagte Höwedes zu seiner Hüftreizung, wegen der er nur Reha-Maßnahmen absolvieren kann. Eine Rückkehr ins Mannschaftstraining noch in Benidorm ist unwahrscheinlich.

Angesichts der Misere sind die Befürchtungen eines erneuten Fehlstarts beim Tabellen-Elften groß. Schmerzhaft sind die Erinnerungen an den katastrophalen Saisonstart mit fünf Niederlagen. „Wir müssen auf jeden Fall einiges gut machen“, sagte Choupo-Moting, der unter anderem wegen der Situation auf Schalke auf seine Teilnahme für Kamerun am Afrika Cup verzichtete.

Schon vor der Winterpause hatten die Schalker wegen der Personalnot vor allem im Sturm große Probleme. Die letzten fünf Pflichtspiele im Jahr 2016 verliefen sieglos. Das Verlangen nach neuen Spielern noch im Winter ist dementsprechend groß. „Ich glaube zu wissen, dass wir den Kader optimieren müssen, gerade in den Problemzonen offensiv und defensiv“, hatte Weinzierl zuletzt bereits der „Bild“ gesagt: „Im Sturm und in der Innenverteidigung sind wir schon sehr dünn besetzt.“

Nur: Manager Christian Heidel denkt gar nicht daran, in Aktionismus zu verfallen. „Jetzt einen Kader aufzublähen, der uns dann im Sommer einschränkt, das werden wir nicht tun“, sagte Heidel: „Wir machen nur dann etwas, wenn es sportlich und wirtschaftlich sinnvoll ist.“ Natürlich gebe es viele Verletzte. „Die kommen aber alle wieder“, sagte der Manager. Die Frage ist allerdings, wann.

Rechtsverteidiger Coke fällt mit einem Kreuzbandriss bereits ein halbes Jahr aus. Embolo dürfte nach seinem Knöchel- und Wadenbeinbruch im Oktober erst im Laufe des Frühjahres zurück sein, Huntelaar nach einem Außenbandriss im Knie nicht viel früher. Di Santo fehlt wegen einer Bauchmuskelzerrung bereits seit zwei Wochen, ein Ende seiner Leidenszeit ist nicht absehbar.