Auch mal zum Rivalen: Managerwechsel in der Bundesliga
Berlin (dpa) - Managerwechsel werden in der Bundesliga mit Neugier verfolgt. Wenn Klaus Allofs nun vom SV Werder Bremen zum VfL Wolfsburg geht, ist er nicht der erste, der bei einem Rivalen unterschreibt.
Und auch nicht der erste, der mitten in der Saison geht. Beispiele für Managerwechsel:
RUDI ASSAUER: Er lehnte 1979 ein Angebot des FC Bayern München ab, weil er mit Bremen gerade mitten im Abstiegskampf steckte. Bei Werder erlebte er 1980 den erstmaligen Abstieg aus der Bundesliga, dem jedoch die umgehende Rückkehr ins Oberhaus folgte. Diese realisierte Otto Rehhagel, den Assauer nach Bremen geholt hatte. Nach Werders Aufstieg wechselte Assauer 1981 zum Bundesliga-Absteiger Schalke 04.
MICHAEL MEIER: Der Geschäftsführer des 1. FC Köln wechselte zum 1. Januar 1988 zum Bundesliga-Konkurrenten Bayer 04 Leverkusen. Den Schritt begründete der damalige Kölner „Macher“ mit beruflichen Perspektiven. Im Herbst gleichen Jahres ging er von Bayer Leverkusen zu Dortmund - angeblich wegen Kompetenzgerangel mit Reiner Calmund. Dortmund bleibt er bis 2005 als Geschäftsführer treu. Im Dezember 2005 zieht es ihn zurück zu seinen Anfängen - als Geschäftsführer zum 1. FC Köln.
HERIBERT BRUCHHAGEN: Erst spät entdeckte der Fußballer, Trainer und gelernte Gymnasiallehrer sein Talent als Marketing-Fachmann. 1989 heuerte ihn der FC Schalke 04 für die erste Liga an. Nach drei Jahren wechselte er als Marketing-Chef zum Hamburger SV. „Ich wollte mal wieder etwas anderes machen“, kommentierte er damals.
ANDREAS RETTIG: Ursprünglich wollte er 2002 erst zur neuen Saison vom abstiegsgefährdeten SC Freiburg zum Ligakonkurrenten Köln wechseln. Doch bereits im März 2002 löste Rettig seinen bis 2003 datierten Vertrag im Breisgau vorzeitig auf. „Es ist eine klassische Wettkampfsituation zwischen Freiburg und Köln entstanden, darum haben wir einen sauberen Schnitt gemacht“, begründete er damals den Wechsel.
ILJA KAENZIG: 2004 gab es in der Führungsetage von Bayer Leverkusen ein großes Revirement: Manager-Assistent Ilja Kaenzig wechselte zum Liga-Rivalen Hannover 96. Auch Sportdirektor Jürgen Kohler verließ die Leverkusener. „Calli allein im Haus“, kommentierte damals Bayer-Geschäftsführer Reiner Calmund.
FELIX MAGATH: Vom VfL Wolfsburg gab es 2009 keinen Kommentar, als ihr Trainer und Manager Felix Magath zum Rivalen Schalke 04 weiterzog. Magath hatte das Trainingsgelände am Vortag kommentarlos verlassen.
HORST HELDT: Er war von 2006 bis Juli 2010 Sportdirektor des VfB Stuttgart. Danach ging er in gleicher Funktion zum FC Schalke 04, obwohl er noch drei Jahre vertraglich beim VfB gebunden war. Dementsprechend unharmonisch lief der Wechsel ab. Nach Medienberichten zahlte Heldt unter anderem 350 000 Euro an seinen alten Verein. Auch die Einnahmen aus einem Freundschaftsspiel Schalke-VfB flossen nach Stuttgart.