Aufsichtsrat-Boss kritisiert Frankfurter Spieler

Frankfurt/Main (dpa) - Vor dem Kellerduell gegen den Tabellen-Vorletzten VfB Stuttgart hat Frankfurts Aufsichtsrat-Boss Wilhelm Bender Eintracht-Trainer Michael Skibbe den Rücken gestärkt, aber die Spieler des hessischen Bundesligisten kritisiert.

„Vor ein paar Wochen haben wir noch von Europa geträumt. Und jetzt? Es kann nicht sein, dass wir den Ersten schlagen und gegen den Letzten verlieren“, erklärte Bender in einem Interview der „Frankfurter Rundschau“. Bender kann sich die negative Entwicklung nach der besten Hinrunde der Eintracht seit 17 Jahren mit 26 Punkte nicht erklären. Wenn er sich die „Leistungen von Einzelnen ansehe“ und sie dann „in Relation zu dem setze, was mancher Spieler noch vor Wochen für Gehaltsforderungen gestellt hat, dann stimmt da etwas nicht“. Dann sei der Kontrast „schon sehr groß.“

Der ehemalige Wirtschafts-Boss betonte, dass er nicht intervenieren werde und „Vertrauen zum Trainer, zu Vorstandschef Herbert Bruchhagen sowieso“ habe. „Wir werden ihnen Hilfestellung geben. Wir wollen unterstützen“, ergänzte Bender. An den „Fähigkeiten von Michael Skibbe“ habe er keine Zweifel. „Ich habe auch den Eindruck, dass alle an einem Strang ziehen: Vorstand, Aufsichtsrat, Verein.“

Der 66 Jahre alte ehemalige Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Flughafen AG „Fraport“ stärkte aber auch die Moral: „Wir stärken jetzt dem Trainer und Spielern den Rücken, wir sagen ihnen: Ihr könnt das.“ Bender, seit Juni 2010 Aufsichtsratchef der Eintracht, stellte nach fünf Niederlagen in sechs Spielen ohne einen einzigen Bundesliga-Treffer in der Rückrunde fest. „Die Misere fing schon in Aachen an, das Pokal-Aus war ja auch finanziell schmerzlich“, meinte Bender. „Wir müssen endlich mal wieder ein Spiel gewinnen. Denn eines ist klar: Es darf nicht sein, dass wir absteigen. Das muss in jeden Kopf hinein.“

Der Eintracht, die nur noch vier Punkte vom Relegationsplatz entfernt ist, bleibt das Verletzungspech treu. Stammtorwart Oka Nikolov hat beim Training wieder - wie im Vorjahr - einen Sehnenriss in der Fußsohle erlitten und fällt mindestens sechs Wochen aus. Damit wird Skibbe dem 22 Jahre alten Ralf Fährmann als Nummer eins am Sonntag gegen den VFB eine Chance geben müssen.