„Außergewöhnlich“: Torwart-Rotation in Braunschweig

Dortmund (dpa) - Torsten Lieberknecht blickte in fragende Gesichter. Noch nicht einmal wegen der ungewöhnlichen Maßnahme, bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig die Torhüter-Rotation einzuführen.

Um in der Fußball-Bundesliga zu bestehen, meinte der Eintracht-Coach nach dem 1:2 am Sonntag in Dortmund, brauche man „außergewöhnliche Lösungen“. Eine lautet: „Wir wollen keine klare Nummer 1 haben.“ Heißt: Mal spielt Marjan Petkovic und mal Daniel Davari.

Das ist zwar in der Tat außergewöhnlich, aber nicht ganz neu in fünf Jahrzehnten Bundesliga. In der vergangenen Saison war eine solche Rotation bei Greuther Fürth zwischen Max Grün und Wolfgang Hesl auch schon angedacht - aufgrund von Verletzungen absolvierte dann jeder der beiden Torhüter genau 17 Partien.

Davari zeigte in seinem ersten Bundesligaspiel eine herausragende Leistung und rechtfertigte seinen Einsatz („ein Meilenstein in meiner Karriere“). Nur mit Lieberknechts pfälzischer Mundart konnte keiner in Westfalen etwas anfangen. Er nehme es in Kauf, dass ihm Oliver Kahn für den „außergewöhnlichen Weg einen auf den Detz hauen“ würde. Lieberknechts alter Kumpel Jürgen Klopp wusste sofort Bescheid und übersetzte. „Detz heißt Kopf“, erklärte der BVB-Coach. „Auf den Detz“ gab es für Braunschweig zumindest wegen der Rotation aber nicht.