Bader: Fachleute, die als Team funktionieren können

Nürnberg (dpa) - Nach dem Weggang von Dieter Hecking handelte Sportvorstand Martin Bader schnell. Als Heckings Nachfolger präsentierte Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg das Gespann Michael Wiesinger und Armin Reutershahn.

„Die Mannschaft ist stabil, hat eine Hierarchie und junge Spieler, die sich unter Michael und Armin weiterentwickeln können“, sagte Bader im Interview der Nachrichtenagentur dpa. „Und warum soll die Mannschaft in der Rückrunde nicht nochmal 20 Punkte holen wie in der Hinrunde?“

Michael Wiesinger und Armin Reutershahn treten die Nachfolge des zum VfL Wolfsburg abgewanderten Dieter Hecking an. Was sprach für diese interne Lösung?

Bader: „Das, was wir in unserer Mitteilung genannt haben. Wir haben alle Optionen intensiv geprüft und sind zu dem Entschluss gekommen, dass der Club mit dieser Konstellation die sportliche Herausforderung der Rückrunde bestreiten wird. Mit Michael Wiesinger und Armin Reutershahn haben wir zwei Trainer aus den eigenen Reihen, die Vertrauen und hohe Akzeptanz genießen.“

Ist Leverkusen mit Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski ein Vorbild oder ist das Nürnberger Modell ein anderes?

Bader: „Wir haben das in Leverkusen aus der Ferne analysiert und gesehen, dass das funktioniert. Wir wissen, dass wir mit Michael und Armin zwei Fachleute haben, die im Team funktionieren können. Dazu ist die Mannschaft intakt. Durch die Betreuung von Armin ist die Kontinuität gewahrt, Michael wird neue Impulse geben. Bei ihm liegt die finale Entscheidung.“

Natürlich steckt noch viel der Arbeit von Dieter Hecking in der Mannschaft. Sollen die beiden daran anknüpfen?

Bader: „Daran können die beiden gut anknüpfen. Die Mannschaft liegt ja nicht in Trümmern, sie finden keinen Scherbenhaufen vor, sondern eine intakte Mannschaft. Da gilt es, die Arbeit fortzusetzen. Armin kennt die Mannschaft sowieso und auch Michael war in der Vergangenheit in die sportlichen Entscheidungen einbezogen. Da fand ein enger Austausch statt.“

In der Vereinsmitteilung war explizit von der Arbeit in der „Rückrunde“ die Rede. Wie sieht es über das Saisonende hinaus aus?

Bader: „Wir machen das erstmal bis zum 30. Juni. Gegebenenfalls wird man sich im Frühjahr, wenn sich alles eingespielt hat, mit den beiden zusammensetzen. Aber das hat ja noch ein paar Tage Zeit.“

Also ist nicht es nicht ausgeschlossen, dass es mit der Lösung weitergehen kann?

Bader: „Ich würde nie etwas ausschließen, aber die beiden haben ja nicht mal angefangen.“

Haben Sie schon einmal solch turbulente Tage wie diesmal vor Weihnachten erlebt?

Bader: „Selbstverständlich habe ich schon solche turbulenten Tage erlebt, wenn auch in anderer Konstellation. Vor drei Jahren mussten wir einen Nachfolger für Michael Oenning suchen. Damals hatten wir nur zwölf Punkte auf dem Konto, es war sportlich viel kritischer. Insofern ist die Trainersuche in der Winterpause für uns nichts Neues. Leider.“

Was ist dem „Club“ in der Rückrunde zuzutrauen?

Bader: „Die Mannschaft ist stabil, hat eine Hierarchie und junge Spieler, die sich unter Michael und Armin weiterentwickeln können. Die beiden können die jungen Spieler wie Róbert Mak oder Tomáš Pekhart dahin bringen, wo sie waren. Und warum soll die Mannschaft in der Rückrunde nicht nochmal 20 Punkte holen wie in der Hinrunde?“

Wird es personelle Veränderungen im Kader in der Winterpause geben?

Bader: „Das ist offen. Wir werden uns die Situation im Januar in Ruhe anschauen und dann etwas machen, wenn es sinnhaftig und möglich ist.“