Bayern nicht zu stoppen - Rummenigge schwärmt
Mainz (dpa) - Nach dem meisterlichen Auftritt beim 3:0 (1:0)-Sieg gegen den FSV Mainz 05 freute sich Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge auf einen entspannten Sonntagnachmittag auf dem Fernsehsofa.
„Wir werden auf jeden Fall der Gewinner sein“, stellte Rummenigge schon vor dem Duell der abgeschlagenen Verfolger Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund fest.
Mit 51 Punkten strebt das auswärts weiter ungeschlagene Münchner Starensemble scheinbar unaufhaltsam dem 23. Meistertitel entgegen. „Wir sind rundum zufrieden. Wir haben einen Rückrundenstart nach Maß gehabt. Drei Spiele, neun Punkte, sieben Tore, keines zugelassen“, bilanzierte Rummenigge.
Die 45-minütige Gala des souveränen Bundesliga-Tabellenführers in Mainz hatte auch den eher kritischen Bayern-Boss verzückt und die anhaltenden Diskussionen um die unzufriedenen Edelreservisten Arjen Robben und Mario Gomez in den Hintergrund gedrängt. „Viel besser als in der zweiten Halbzeit kann man nicht Fußball spielen. Das war eine super Leistung der Mannschaft, die souverän und hochklassig agiert hat. Wie die Tore herausgespielt wurden, war eine Delikatesse“, lobte Rummenigge in höchsten Tönen.
Selbst der sonst zurückhaltende Trainer Jupp Heynckes geriet angesichts der Machtdemonstration im zweiten Durchgang ins Schwärmen. „Das war ein ganz wichtiger Sieg in Richtung Meisterschaft. Wir haben gezeigt, dass wir Lust aufs Fußballspielen haben. Die Tore waren überragend, auch in der Entstehung“, erklärte Heynckes mit leuchtenden Augen.
Wie bei einem Uhrwerk greift bei den Bayern in dieser Spielzeit ein Rädchen ins andere. „Wir stehen in der Defensive kompakt, alle arbeiten nach hinten. Und wir wissen, dass wir in jedem Spiel ein Tor schießen können“, meinte der in der Bundesliga seit 339 Minuten unbezwungene Nationaltorwart Manuel Neuer.
Für Robben und Gomez ist da derzeit nur auf der Bank Platz. In Mainz trafen ausgerechnet deren direkte Konkurrenten um einen Stammplatz, Thomas Müller (41. Minute) und Mario Mandzukic (50./57.). Für den deutschen Nationalspieler war es bereits das elfte Saisontor, der Kroate ist mit nunmehr 14 Treffern sogar der „Ballermann“ der Liga.
Entsprechend war die Stimmungslage bei Robben, der das mit 34 000 Fans ausverkaufte Mainzer Stadion bereits zehn Minuten nach dem Abpfiff fast fluchtartig und kommentarlos verließ. „Es ist doch klar, dass man da als Spieler nicht zufrieden ist. Das wäre ich früher auch nicht gewesen. Arjen ist ein Spieler, der das dann auch zeigt. Ich finde das gar nicht so schlimm. Er wird seine Einsätze bekommen“, beschwichtigte Heynckes.
Auch Rummenigge wollte nichts von einem schwelenden Konflikt wissen. „Die Mannschaft geht sehr diszipliniert mit den Entscheidungen des Trainers um. Da gibt es überhaupt kein Problem“, beschied er. Und Kapitän Philipp Lahm stellte klar: „Wir sind ein Top-Verein, da wird es immer Härtefälle geben.“
Auf Einzel-Schicksale wollen und können die Bayern bei ihrer Titeljagd keine Rücksicht nehmen. Denn nach zwei mageren Jahren ist der Branchenführer zum Erfolg verdammt. Torschütze Müller gab daher das Motto für die Rückrunde aus: „Wir haben die Möglichkeit auf Rekorde. Wir werden versuchen, jedes Spiel zu gewinnen, damit von hinten kein Druck mehr aufgebaut werden kann und wir gelassen durch die Rückrunde gehen können.“
Ein Nachlassen werden die Bayern-Bosse ohnehin nicht zulassen. „Wichtig ist, dass wir jetzt Schritt für Schritt weitermachen, dass wir wie ein Eichhörnchen die Punkte einfahren, um unser Ziel, deutscher Meister zu werden, zu realisieren“, sagte Rummenigge.