Bayern-Stars genießen Romantik - Gladbach sucht Ausweg

Berlin (dpa) - Die Bayern oben, die Gladbacher ganz unten - die Serien in der Fußball-Bundesliga hielten auch am fünften Spieltag. Weil die Münchner auch in Darmstadt siegten, wachten sie am Sonntag als Tabellenführer auf.

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Mönchengladbach dagegen konnte seinen Absturz in Köln erneut nicht bremsen.

HINGUCKER DES TAGES: Baufälliger Charme, verschwitzte Enge, null Komfort - und mittendrin der FC Bayern. Das Gastspiel der Münchner Hochglanztruppe am Böllenfalltor in Darmstadt war ein Duell der krassen Gegensätze. „Wir fühlen uns sauwohl hier, weil es ein bisschen Fußballromantik ist“, beteuerte Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer. Geschenke aber hatte der Rekordmeister dem zuvor unbezwungenen Aufsteiger nicht beigebracht. Kühl und effizient siegte der Branchenführer - und schonte dabei noch ein halbes Dutzend Stars.

ZAHL DES TAGES: 3 - Der FC Ingolstadt hat sich schon am fünften Spieltag in die Liga-Rekordbücher gesiegt. Noch nie zuvor gewann ein Neuling seine ersten drei Auswärtsspiele. In Bremen gelang den Oberbayern schon das dritte 1:0 auf fremdem Platz nacheinander. Moritz Hartmann verwandelte in der Nachspielzeit cool einen Elfmeter. „Da kann man nur stolz sein“, schwärmte Coach Ralph Hasenhüttl.

AUFREGER DES TAGES: Bas Dost war richtig wütend. Gegen die Berliner Hertha fand sich der Torjäger auf der Ersatzbank wieder. „Ich war überrascht“, meckerte der Niederländer - und ließ dabei deutlich erkennen, was er von der Entscheidung des VfL-Trainers Dieter Hecking hielt. „Er muss vielleicht einmal überdenken, wie er sich verhält“, konterte Hecking. Die beste Antwort gab Dost nach seiner Einwechslung. Beim 2:0-Sieg erzielte er beide Tore.

ZITAT DES TAGES: „Sisyphos lässt grüßen. Du schiebst die Kugel immer wieder hoch, bist dabei, dir Selbstvertrauen zu holen. Im Moment rollt die Kugel immer zurück.“ (Borussia Mönchengladbachs Manager Max Eberl nach dem 0:1 beim 1. FC Köln, der fünften Liga-Pleite im fünften Spiel)

ERKENNTNIS DES TAGES: Dieser Weg wird für die Gladbacher kein leichter sein. Alle fünf Spiele in der Liga verloren, den Start in der Champions League verpatzt - und nur wenig Aussicht auf eine schnelle Wende. „Ich zweifle keine Sekunde, aber im Moment ist es sehr schwer“, sagte Trainer Lucien Favre nach dem unnötigen 0:1 beim 100. Rhein-Derby in Köln. Als Retter im Abstiegskampf hatte Favre einst seine Zeit bei der Borussia begonnen, jetzt muss er diese Qualitäten möglichst bald wieder zeigen.