3:1 gegen Stuttgart „Beflügelt für Bundesliga“: Mainzer feiern nach Pokal-Fest
Mainz (dpa) - Rouven Schröder erwartet durch den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals eine Signalwirkung für den FSV Mainz 05.
„Das wird uns auch für die Fußball-Bundesliga beflügeln. Es war eine Befreiung“, sagte der Sportvorstand nach dem 3:1 (0:1) gegen den VfB Stuttgart - und war völlig hingerissen vom Auftritt des Liga-15.: „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Hinten raus war es ein geniales Spiel, wenn man 2:1 führt, alle Bälle abwehren kann und mit einem 3:1 als Finale.“
Auch Cheftrainer Sandro Schwarz war nach dem fulminanten Jahresausklang begeistert. „Es fühlt sich großartig an. Was die Jungs im letzten Spiel alles rausgefeuert und wie sie es gedreht haben“, sagte er. „Für Mainz ist es keine Selbstverständlichkeit, weiter im Pokal-Wettbewerb vertreten zu sein. Es war wichtig, mit einem guten Gefühl in die Winterpause zu gehen.“ Zuletzt gelang den Mainzern der Einzug in die Runde der letzten Acht vor fünf Jahren.
Trotz eines beeindruckenden Offensiv-Feuerwerks, wie man es in der Opel-Arena in dieser Saison noch nicht erlebt hat, hätte es aber auch anders ausgehen können, da die Mainzer in der ersten Halbzeit Chancen im Dutzend nicht in Tore ummünzen konnten - und auch noch mit 0:1 (41.) durch ein Treffer von VfB-Kapitän Christian Gentner in die Kabine mussten.
Dies wäre beinahe der Anfang vom Pokal-Ende gewesen, wenn nicht FSV-Torwart Robin Zentner einen Handelfmeter von Dennis Aogo (54.) pariert und so das 0:2 verhindert hätte. „Das war die Initialzündung für uns“, befand Schwarz. Für die Wende sorgte danach vor allem Emil Berggreen, der das 1:1 (62.) selbst erzielte und Vorbereiter des 2:1 durch Abdou Diallo (71.) war. Das 3:1 durch Suat Serdar in der Nachspielzeit war nur eine Zugabe.
Gelassen reagierte Matchwinner Zentner auf das allseitige Lob für seine Glanztat, die den Mainzern auch noch eine Prämie von 1,273 Millionen Euro zu Weihnachten bescherte. „Einen Elfmeter zu halten ist oft eine Schlüsselszene, mal in die eine, mal in die andere Richtung“, sagte der 23-jährige Keeper, der am Saisonanfang nach einer Ausleihe an Holstein Kiel zurückgekehrt war. „Diesmal war es eine in unsere Richtung.“
Ob und wie lange Zentner nach der Winterpause im Mainzer Tor stehen wird oder er wieder Ex-Nationaltorwart René Adler weichen muss, ist offen. In acht Spielen als Vertreter hat er jedenfalls überzeugt. „Seine Ausgangssituation war, dass er als Nummer vier zurückkehrt war“, meinte Schwarz. „Er hat es sehr gut gemacht.“ Nicht spekulieren will Zentner, wie es weitergeht. Ebenso hielt er sich mit einer persönlichen Bilanz zurück: „Das lasse ich mir erst durch den Kopf gehen und alles auf mich zukommen. Man kann auch Sachen zerdenken.“