Blumen für den 98-Coach: Schusters 100. Punktspiel
Darmstadt (dpa) - Die Stuttgarter Kickers hatten Dirk Schuster 2012 den Stuhl vor die Tür gesetzt - was der Drittligist bis heute bereut. Ein paar Kilometer den Berg runter von Degerloch hat der 47 Jahre alte Fußballlehrer am Sonntag ein Jubiläum.
In der Partie beim VfB Stuttgart wird er zum 100. Mal bei einem Punktspiel auf der Bank von Darmstadt 98 sitzen (ohne Relegationsspiele). Schuster macht daraus kein Tamtam. „Wir versuchen, Woche für Woche so gut wie möglich unseren Job zu machen. Wir hoffen, dass zu den 100 Ligaspielen noch ganz viele dazukommen“, sagte er im „Kicker“. Schusters Vertrag läuft noch bis 2018, und im Moment liegen ihm bei den „Lilien“ alle zu Füßen.
Aus der 3. in die 1. Liga hat der Chemnitzer den Club geführt. Jetzt steht Darmstadt vor Vereinen wie 1899 Hoffenheim, Werder Bremen - und dem VfB. Gegen den Aufsteiger zu spielen, ist derzeit für einen Profi so beliebt wie das Konditionstraining in der Saisonvorbereitung.
Schuster liebt nicht nur einen geradlinigen Spielstil, sondern pflegt auch diesen Umgang mit den Spielern. Die Aktion von Stuttgarts Trainer Alexander Zorniger, der kürzlich seinen Profi Timo Werner öffentlich harsch kritisierte, weil dieser nach sein Tor mit Küsschen Richtung Tribüne feierte und danach eine Riesenchance zum Siegtreffer vergab, bezeichnete Schuster als grenzwertig.
Darmstadt muss im Spiel beim VfB erneut auf Fabian Holland verzichten. Der Abwehrspieler des Aufsteigers leidet weiter unter Adduktorenproblemen. Wieder trainiert haben vor der Partie am Sonntag (15.30 Uhr) hingegen György Garics (Hüftbeschwerden) und Konstantin Rausch (Wadenverletzung). Das Duo muss sich nach dem Heimsieg im DFB-Pokal gegen Hannover 96 aber dem Konkurrenzkampf stellen.
„Tobias Kempe war gegen Hannover mehr als eine Alternative, das gilt auch für Florian Jungwirth“, sagte Trainer Schuster. Jungwirth hatte Garics als Außenverteidiger vertreten, Standardspezialist Kempe auf der linken Angriffseite Rausch.
Rausch macht sich jedoch große Hoffnungen auf einen Einsatz gegen seinen Ex-Club, bei dem er in der vergangenen Saison auf dem Abstellgleis stand. Schuster hofft, dass Rausch nicht übermotiviert ist: „Bei Kocka muss man aufpassen, dass er nicht überdreht.“