Bobic, Schneider, Ulreich bleiben beim VfB

Stuttgart (dpa) - Der VfB Stuttgart setzt auf Beständigkeit. Am Freitag verlängerte der Fußball-Bundesligist die Verträge seiner beiden Sportdirektoren Fredi Bobic und Jochen Schneider um vier Jahre und band seinen Torwart Sven Ulreich sogar bis 2017 an den Verein.

„Der VfB war in den letzten Jahren ja nicht gerade ein Musterbeispiel für Kontinuität“, sagte Präsident Gerd E. Mäuser. „Deshalb ist es für mich sehr wichtig, dass wir die erfolgreiche Arbeit der letzten Monate jetzt gemeinsam fortsetzen können.“

Nach Jahren der vielen Trainerwechsel und teuren Transfers stehen der neue Clubchef und der 2010 zum VfB zurückgekehrte Bobic nun für ein Konzept, das sie etwas plakativ den „Stuttgarter Weg“ nennen. Dazu soll ähnlich wie in Dortmund ein Team aufgebaut werden, das immer preisgünstiger, schwäbischer und jünger wird, dafür aber nach Möglichkeit über Jahre nach einem klaren Plan zusammenspielt. „Wir wollen am Horizont wieder das internationale Geschäft sehen, ohne die Existenz des Vereins aufs Spiel zu setzen“, meinte Mäuser.

Ulreich passt exakt in dieses Profil - und das Tandem Bobic/Schneider soll den neuen Weg nun langfristig gestalten. Der junge Torwart ist nach Martin Harnik bereits der zweite Spieler, dessen noch bis 2013 laufender Vertrag in diesem Monat vorzeitig verlängert wurde. „Er hatte hier auch schwere Zeiten, aber er ist einer der Spieler, die den roten Brustring in sich tragen“, meinte Bobic. „Diese Unterschrift ist ein klares Statement.“

Der 23-Jährige war als Nachfolger von Jens Lehmann lange umstritten, hat aber ein starkes Jahr 2011 gespielt. Der langfristige Vertrag ist nach dem Verkauf von Bernd Leno (Leverkusen) der nächste Vertrauensbeweis des Vereins. „Ich habe immer gewusst, was ich kann, und ich wollte bei dem, was hier in den nächsten Jahren passiert, dabei sein“, sagte Ulreich. „Ich hoffe, dass auch andere Spieler nachziehen und zum Beispiel ein Julian Schieber länger hierbleibt.“

Der ehemalige VfB-Profi und Nationalspieler Bobic hat bereits in seinen ersten anderthalb Jahren als Sportdirektor einiges bewegt. Er strukturierte die Nachwuchs- und Scouting-Abteilung des Vereins um und holte Verstärkungen wie William Kvist oder Shinji Okazaki nach Stuttgart. „Fredi Bobic hat als ehemaliger Profi ein riesiges Netzwerk und weiß genau, wie Spieler, Trainer und Berater ticken. Und Jochen Schneider ist ein ligaweit anerkannter Experte“, sagte Mäuser.

Für Bobic selbst ist der neue Vertrag ein gesunder Kompromiss. Er akzeptiert den begrenzten finanziellen Spielraum, den er beim VfB hat, bekommt aber noch einmal bestätigt, dass er im sportlichen Bereich das Sagen hat. „Für mich ist es eine Ehre und immer noch etwas Besonderes, für den VfB zu arbeiten“, sagte er.