Borussia Dortmund: Gnadenlos — und glücklich dabei
Borussia Dortmund gewinnt auf beeindruckende Art mit 5:1 beim Hamburger SV.
Hamburg. Borussia Dortmund hat die Arena des Hamburger SV im Sturm erobert und im Stile eines Meisters seine erneuten Titelambitionen untermauert. Mit 5:1 (2:0) fertigten die Westfalen am Sonntag den HSV ab und fügten der Mannschaft die erste Bundesliga-Niederlage unter Trainer Thorsten Fink zu, der seit seiner Amtsübernahme acht Spiele in Serie nicht verloren hatte.
Kevin Großkreutz (16. Minute), Robert Lewandowski (37./83.) mit seinen Saisontreffern 13 und 14 und Jakub Blaszczykowski (58./76. Foulelfmeter) sorgten dafür, dass der Meisterschaftskampf in der Fußball-Bundesliga in dieser Saison so spannend ist wie lange nicht mehr. Der späte Treffer von Paolo Guerrero (86.) war nicht mehr als eine Fußnote unter eine desolate Vorstellung der Hamburger.
„Es hat alles gepasst, aber es war nur ein Spiel. Jetzt geht es weiter“, sagte Dortmunds bestens gelaunter Trainer Jürgen Klopp. „Wir konnten auf 37 Punkte kommen, das haben wir geschafft. Überragend. Wir spielen gnadenlos durch, das ist das Entscheidende.“
Nach der Demonstration vor 57 000 Zuschauern zog der BVB, bei dem der Weidenfeller-Vertreter Mitchell Langerak einen ruhigen Spätnachmittag an der Elbe erlebte, nach Punkten mit Spitzenreiter Bayern München gleich. Hinter dem Rekordmeister, Dortmund und Schalke (alle 37) lauern die Bayern-Bezwinger aus Mönchengladbach (36).
„So in die Rückrunde zu starten, ist sehr sehr gut. Es hat sich heute gut angefühlt“, sagte BVB-Kapitän Sebastian Kehl. Der enttäuschende HSV dagegen kassierte die höchste Heimniederlage seit dem 22. September 2001. Damals unterlagen die Norddeutschen Werder Bremen 0:4. Schon zehn Minuten vor Schluss verließen zahlreiche konsternierte HSV-Fans die Arena. Nur die kühnsten Pessimisten aus dem Hamburger Umfeld hatten einen solchen Rückfall ihres HSV erwartet.
„Die Mannschaft hat zu viel Respekt gehabt vor den Dortmundern. Uns hat der Mut gefehlt. Warum das so war, müssen wir noch rausfinden“, sagte Fink. „Wir waren ganz schlecht, die andere Mannschaft war ganz gut. Uns hat die Winterpause nicht gut getan.“