Fortuna Düsseldorf Fortunas Fink: Vor der Mannschaft ziehe ich den Hut
Düsseldorf · Fortunas Kapitän würdigt die gute Leistung und wie seine Mitspieler die Überzahl beim 4:1 gegen Berlin ausgespielt haben. Er selbst feiert sein Comeback.
Wenn die Fans singen: „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“ und damit einen Sieg feiern, dann herrscht in der Arena beste Stimmung. So war es auch am Samstag, als beim Stand von 4:1 gegen Hertha BSC endlich mal wieder eine Siegesfeier ihren Anfang nahm. Spieler, Trainer und Publikum schienen unendlich erleichtert, dass drei wichtige Punkte auf der Habenseite der Fortuna standen. Und der Blick auf das nächste Spiel beim Rekordmeister in München hatte einiges von seinem vormaligen Schrecken verloren . . .
„Eigentlich kann man es nicht so richtig erklären, warum es heute geklappt hat Im Endeffekt haben wir wohl weniger Fehler gemacht“, erklärte Jean Zimmer. „Und wir haben die Dinger, die wir vorne hatten, auch mal genutzt.“ Der Schlüssel seien Geduld und taktisches Geschick gewesen. In der Pause hatte Trainer Friedhelm Funkel an das Zweitliga-Spiel in Darmstadt erinnert. Dort hatte die Fortuna gegen zehn Gegenspieler in der Aufstiegssaison mit 0:1 verloren. „Damals haben wir das richtig schlecht gemacht. Diesmal haben wir das Spiel sehr gut verlagert“, meinte Zimmer. „Und wir haben den Gegner gut laufen lassen.“
„Adam Bodzek hat den Wert für seine Mannschaft bewiesen“
Auch Pal Dardei musste anerkennen, dass die Fortuna die Unterzahl seiner Mannschaft nach einer dummen Aktion und dem Platzverweis (Gelb-Rot) für Maximilian Mittelstedt sehr gut ausgespielt hat. „Auf der anderen Seite steht ein sehr erfahrener Trainer, der genau wusste, was er seiner Mannschaft für die Überzahl in der zweiten Hälfte mitgeben musste“, meinte der Trainer von Hertha BSC, der von einem völlig verdienten Sieg für die Fortuna sprach.
„Ja, man muss den Hut vor der Mannschaft ziehen, wie sie die Überzahl ausgespielt hat. Heute hat vieles gepasst“, sagte Oliver Fink, der in den letzten Minuten noch zum Comeback eingewechselt wurde und Fortunas Feiertag so richtig rund machte. „Wenn alles stimmt, dann können wir in der Bundesliga auch Spiele gewinnen.“ Da scheint es auch (fast) egal zu sein, wer für die Fortuna aiuf dem Platz steht. „Die Bälle von Adam Bodzek waren herausragend“, lobte Friedhelm Funkel den Mittelfeld-Abräumer, der nahezu fehlerfrei agierte und immer wieder Flügelwechsel initiierte. „Adam hat wieder einmal seinen Wert für diese Mannschaft unter Beweis gestellt, obwohl das viele Fans nicht so sehen.“ Wenn man so geschickt die Seiten wechselt, müsse der Gegner viel laufen und wird müde. Und da die Fortuna dann auch ihre Chancen nutzte, passte diesmal fast alles. Auch die Leistung von Kevin Stöger sorgte bei Funkel für eine kleine Lobrede: „Er ist viel gelaufen, hat die Bälle gut verteilt und das beste Spiel bisher für die Fortuna gemacht.“ Nur über den Gegentreffer zum 1:3 ärgerte sich Cheftrainer trotz der Neubesetzung der Viererkette und dem Verzicht auf seinen Abwehrchef. „Kaan Ayhan brauchte mal eine schöpferische Pause, er hat sich alles viel zu sehr zu Herzen genommen.“ Jubeln durfte aber auch er.