Fortuna Fortuna meldet sich zurück – 4:1 gegen Hertha BSC
Düsseldorf · Takashi Usami, Rouwen Hennings und Doppelpacker Benito Raman erzielen die Tore beim zweiten Saisonsieg des Aufsteigers. Die Düsseldorfer profitieren aber auch vom dummen Platzverweis von Berlins Maximilian Mittelstädt.
Um 17.22 Uhr fiel eine Menge ab. Von den Spielern, den rot-weißen Fans und Trainer Friedhelm Funkel. Nach sechs Niederlagen in Folge hatte Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf endlich mal wieder Grund zur Freude. Am elften Spieltag setzte sich der Aufsteiger vor 38 743 Zuschauern in der Arena mit 4:1 (0:0) gegen Hertha BSC durch und sendete dank einer engagierten und fast fehlerfreien Leistung ein Zeichen an die Konkurrenz im Tabellenkeller.
So mancher rieb sich rund eine Stunde vor dem Anpfiff verwundert die Augen. Gegen 14.30 Uhr war die Aufstellung pubik geworden. Und die bot eine große Überraschung. Abwehrchef Kaan Ayhan, der zuletzt beim 0:3 in Mönchengladbach eine schwache Leistung gezeigt htte, saß nur auf der Bank. Dass Rückkehrer Oliver Fink nach seiner Verletzungspause nicht gleich in die Startformation rückte, war dagegen weniger Gesprächsthema. Der Kapitän nahm ebenfalls auf der Bank Platz.
Die Fortuna begann durchaus ordentlich, stand mit zwei Viererketten relativ hoch und eröffnete den Berlinern anfangs nur wenig Raum für durchdachte Angriffe. Erwartungsgemäß zeigte die Hertha die reifere Spielanlage, kam aber erst nach einer Viertelstunde gefährlich vor das Tor von Michael Rensing. Doch die erste Chance der Gäste war eine klare. Ondrej Duda tauchte plötzlich frei im Strafraum auf, scheiterte aber am glänzend reagierenden Fortuna-Schlussmann (16.).
Von ähnlicher Qualität waren die Abschlüsse der Düsseldorfer nicht. Doch ab Mitte der ersten Hälfte bekam auch Rensings Gegenüber Rune Jarstein etwas Arbeit. Zweimal prüfte Dodi Lukebakio (28./37.) den Norweger, dazwischen verfehlte Niko Gießelmann (30.) das Ziel um einen Meter. Kurz vor der Pause stellte Schiedsrichter Robert Hartmann den Berliner Maximilian Mittelstädt nach wiederholtem Foulspiel mit der gelb-roten Karte (41.) vom Feld. Eine vertretbare Entscheidung.
Insgesamt war Fortunas Auftritt in der ersten Hälfte deutlich besser als beim vergangenen Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg – auch was die Körpersprache betrifft. Zudem passten die defensiven Strukturen besser als zuletzt in Mönchengladbach. Das in den zurückliegenden Wochen so oft gewünschte eigene Führungstor blieb aber bis zum Halbzeitpfiff aus.
Mit dem 1:0 kehrt die Sicherheit ins Fortuna-Spiel zurück
Doch nur fünf Minuten nach dem Start des zweiten Durchgangs war der ersehnte Führungsteffer dann da. Nach einem Diagonalpass von Adam Bodzek und Vorarbeit von Gießelmann konnte sich Takashi Usami den Ball auf halblinker Position im Berliner Strafraum zurechtlegen und das Spielgerät unhaltbar für Jarstein in den Winkel dreschen (50.).
Mit der Führung im Rücken und der numerischen Überzahl auf dem Platz wurden die Aktionen des Aufsteigers sicherer. Phasenweise ließ die Fortuna den Ball flüssig und den Gegner hinterher laufen. Die logische Konsequenz: Das 2:0 durch Hennings nach 63 Minuten. Über Jean Zimmer landete der Ball bei Matthias Zimmermann, der von der rechten Seite der Torauslinie durch den Fünfmeterraum passte, wo der Stürmer nur noch einschieben musste.
Der eingewechselte Kenan Karaman und Kevin Stöger (79.) vergaben die beste Gelegenheit, auf 3:0 zu erhöhen. Was den beiden nicht gelang, erledigte der ebenfalls eingewechselte Benito Raman (84.) wenig später. Die Frage nach dem Sieger war zu diesem Zeitpunkt ohnehin längst beantwortet. Bereits nach dem 0:2 hatte die Hertha eingesehen, dass an diesem Nachmittag nichts mehr zu holen ist. Der Anschlusstreffer von Davie Selke (88.) war nur noch eine Randnotiz. Denn nach dem umjubelten Comeback von Kapitän Fink setzte Raman (90.) den Schlusspunkt.