Bruchhagen: „Fetisch Premier League nicht nachjagen“
Frankfurt/Main (dpa) - Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen hat für einen gelassenen Umgang mit der finanziellen Übermacht der englischen Premier League plädiert.
„Wir sollten dem Fetisch Premier League nicht nachjagen“, sagte der 67-Jährige bei einem Pressegespräch zur wirtschaftlichen Situation des Fußball-Bundesligisten. Bedingt durch den sehr Pay-TV-orientierten Fernsehmarkt in Großbritannien und die weltweite Verbreitung der englischen Sprache habe die Premier League einen Wettbewerbsvorteil, der nicht aufzuholen sei. „Das ist ein ungleicher Kampf, den wir nicht gewinnen können und den wir gar nicht erst aufnehmen sollten“, meinte Bruchhagen.
Der Eintracht-Chef empfiehlt den deutschen Clubs stattdessen, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen. „Wir sollten unser Augenmerk weiter auf Seriosität und Vernunft legen“, sagte er. „Die Bundesliga ist ein sensationell gutes Produkt.“ Sie sei „in allen wesentlichen Bereichen wie den Zuschauer-, Werbe- und Marketingeinnahmen am besten aufgestellt. Nur bei den internationalen TV-Verträgen hinken wir weit zurück.“ Fakt sei aber auch: „Manchester City hat einen höheren Lizenzspieleretat als Bayern München - aber noch nie das Halbfinale der Champions League erreicht.“