SV Werder: Pizarro-Rückkehr zum Dritten

Bremen (dpa) - Dreimal ist Bremer Recht, erst recht für Claudio Pizarro. Mit einem Dauerlächeln quittierte Werder Bremens Rückkehrer das Blitzlichtgewitter der Fotografen, und auch die Reporterfragen beantwortete der 36-jährige Routinier in gewohnt lässiger Manier mit einer Prise Humor.

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„Ich freue mich sehr, wieder hier zu sein. Bremen ist mein zweites Zuhause. Auch meine Frau und die Kinder fühlen sich hier wohl. Alle kommen mit - die Hunde auch“, kommentierte Pizarro sein drittes Werder-Engagement.

Nach einigen „turbulenten Tagen“ machte Werder-Manager Thomas Eichin den spektakulären Transfercoup nun perfekt. Hunderte Fans hatten Pizarro bereits am späten Sonntagabend am Flughafen begeistert empfangen. Zu Optionen und den finanziellen Rahmenbedingungen hielt sich Eichin bedeckt. Sponsoren ermöglichten die Rückholaktion. „Wir sind stolz über diese etwas andere Verpflichtung. Viele haben an dem Projekt mitgemacht. Es war aber wichtig, dass Claudio uns entgegenkommt. Das hat er getan“, erklärte der Geschäftsführer.

Pizarro war nach Auslaufen seines Kontraktes beim deutschen Meister FC Bayern München zuletzt vereinslos. Daher konnte Werder ihn auch nach dem Ende der Transferperiode verpflichten. Mit 176 Toren in 383 Partien für Werder und die Bayern ist der Peruaner der erfolgreichste ausländische Torschütze in der Bundesliga-Geschichte. „Deshalb wollte ich auch in der Bundesliga bleiben“, gestand Pizarro. Er will am Dienstag erstmals unter Coach Viktor Skripnik trainieren. Trotz einer langen Pause - zuletzt spielte er für Peru vor zwei Monaten bei der Copa Amerika - ist der Stürmer bereit für ein schnelles Comeback.

„Ich fühle mich momentan sehr gut. Es ist wichtig, wieder auf dem Platz zu sein. Mein Körper braucht das“, betonte Pizarro. Vielleicht steht er bereits am Samstag im Aufgebot. „Claudio muss sich jetzt Wettkampf-Fitness aneignen. Das kann schnell gehen. Wenn er fit ist, spricht nichts dagegen, dass ihn Skripnik in den Kader für das Spiel in Hoffenheim beruft“, sagte Eichin, warnte aber vor übertriebenen Erwartungen: „Wir dürfen Claudio nicht einen zu großen Rucksack aufsetzen. Darauf werden wir achten.“

Auch Skripnik freute sich über den prominenten Zugang, mit dem er früher in einem Team gespielt hatte. „Über seine Qualitäten brauchen wir kein Wort zu verlieren. Menschlich wird er sich hier gut einbringen“, teilte der Werder-Trainer mit. Sportlich macht der Transfer für ihn Sinn, weil Werder nun neben Anthony Ujah und Aron Johannsson eine Alternative im Angriff hat. „Mit Claudio haben wir drei unterschiedliche Stürmertypen, damit sind wir top aufgestellt“, sagte Eichin.

Der Manager sammelte mit dem Pizarro-Deal auch Pluspunkte für eine Vertragsverlängerung, selbst wenn ein sportliches Restrisiko bleibt. Pizarros Leistungskurve zeigt seit einigen Jahren nach unten. Bei den Bayern reichte es im Vorjahr nur zu 13 Bundesliga-Einsätzen ohne Tor. Der Profi, der bereits von 1999 bis 2001 und von 2008 bis 2012 für Werder 89 Bundesliga-Tore erzielte, sieht sich indessen nicht nur als Torjäger in der Pflicht. „Ich hoffe, dass ich meine Erfahrung bestmöglich für das Team einsetzen kann. Das müssen Spieler wie ich auch tun, sagte Pizarro lächelnd.