Bürgerentscheid über Freiburger Stadionneubau
Freiburg (dpa) - Im Endspurt zum Bürgerentscheid über den geplanten Stadionneubau konnte der SC Freiburg auch Bundestrainer Joachim Löw als Unterstützer präsentieren. Das Millionenprojekt polarisiert, Zündstoff war in den vergangenen Monaten garantiert.
„Das ist eine existenzielle Entscheidung für den Verein. Ohne neues Stadion sind wir in absehbarer Zeit nicht mehr konkurrenzfähig“, sagte SC-Präsident Fritz Keller. Nach Angaben der Stadt können nun rund 170 000 Einwohner darüber entscheiden, ob Freiburg dem Bundesligisten beim Neubau einer 35 000 Zuschauer fassenden Fußball-Arena unterstützen soll.
Im Gebiet Wolfswinkel soll für 117 Millionen Euro - einschließlich der Kosten für die Infrastruktur - gebaut werden. Die Kommune unterstützt den Neubau aber nur dann, wenn mindestens ein Viertel aller Wahlberechtigten mit „Ja“ stimmt und es zugleich nicht mehr „Nein“-Stimmen gibt.
Kritiker bewerten das Projekt des Bundesligisten skeptisch, manche sogar als „unverantwortbar“. Anwohner klagen unter anderem über mögliche Folgen für Flora und Fauna. Zudem wird die Mitfinanzierung durch die öffentliche Hand kritisiert.
SC-Trainer Christian Streich sieht dagegen keine andere Option als einen Neubau. „Ich würde am liebsten in unserem alten Stadion bleiben, aber das ist leider nicht möglich“, sagte er. „Denn selbst in der Zweiten Liga sind wir mit Blick auf die Infrastruktur auf Platz zehn oder elf. Es gibt keine Alternative zum neuen Stadion.“ Ein zeitnaher Neubau könnte im Jahr 2019 abgeschlossen sein.
Nun sind Freiburgs Bürger am Zug. Die 112 Wahllokale werden von 8.00 bis 18.00 Uhr geöffnet sein, ein Ergebnis wird zwischen 19.00 und 19.30 Uhr erwartet. Das amtliche Endergebnis gibt der Gemeindewahlausschuss dann am Mittwoch (14.00 Uhr) bekannt.