Bundesliga feiert Geburtstag - Huber lobt und mahnt
Berlin (dpa) - Beschwingte Musik, eine Riesen-Meisterschale als Deckendekoration und auf einer Video-Leinwand Bilder aus vergangenen Tagen: Mit einer stimmungsvollen Party hat die deutsche Fußball-Prominenz den 50. Geburtstag der Bundesliga gefeiert.
Vor mehreren hundert geladenen Gästen priesen Ligapräsident Reinhard Rauball und DFB-Chef Wolfgang Niersbach in einem Berliner Hotel die Eliteklasse. „Die Bundesliga ist eine Erfolgsgeschichte. Sie spricht jeden an, den Bankdirektor wie den Pförtner“, sagte Niersbach.
Der DFB-Boss erinnerte aber auch an die Anfangstage im Jahr 1963. „Es ist eine Revolution. Man kann es nicht vergleichen. Früher konnte man ein trockenes Stück Kuchen und einen Kaffee bekommen. Heute können 5000 Leute gleichzeitig ein Pfeffersteak essen“, sagte Niersbach und beschrieb damit die Entwicklung der Liga zum Unterhaltungsevent für Millionen.
Auch Partygast Joachim Löw im schicken Anzug mit schmalem, anthrazitfarbenen Schlips reihte sich in die Gratulantenschar ein. „Nach 50 Jahre habe ich das Gefühl, die Bundesliga ist auf dem Höhepunkt. Im gesamten Ausland wird die Bundesliga gelobt: Tolle Infrastruktur, tolle Stadien, viele Zuschauer, große Begeisterung, viel Spielfreude“, sagte Löw.
Als Gastredner lobte der Theologe Wolfgang Huber die Bundesligavereine und einzelne Profis für ihr soziales Engagement, fand aber auch mahnende Worte. „Mein Wunsch für die nächsten 50 Jahre: Noch deutlicher nicht nur das Spiegelbild, sondern auch Vorbild für unsere Gesellschaft sein. Herzlichen Glückwunsch, Bundesliga“, sagte Huber.
Wie Huber lobte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff das Modell des deutschen Spitzenfußball. „Ich kann nur wünschen, dass die Bundesliga weiter solche Aufmerksamkeit bekommt und auf solchen soliden und solidarischen Füßen steht“, betonte Bierhoff. Auch DFB-Ehrenspielführer Uwe Seeler äußerte sich bedacht: „Die Bundesliga boomt. Aber man muss den Fußball auch pflegen, damit es so bleibt.“
Für die Erfolgstrainer Jupp Heynckes und Udo Lattek sowie Rekordspieler Karl-Heinz Körbel stand im Laufe des Abends die Auszeichnung mit dem alle drei Jahre verliehenen Ehrenpreis der Bundesliga an. „Ich empfinde es als Ehre, von der Bundesliga geehrt zu werden, wenn man nicht nur eine gewisses Alter erreicht hat, wenn man gewisse Erfolge vorzuweisen hat und wenn man sich zurückzieht“, sagte Heynckes.