FC Bayern setzt Akzente am Transfermarkt
Hamburg (dpa) - Den Hauptkonkurrenten geschwächt und den eigenen Luxuskader noch einmal aufgepeppt: Triple-Gewinner Bayern München hat auf dem Fußball-Transfermarkt die Akzente gesetzt und in Pep Guardiola auch noch den neuen Taktgeber für sein Starensemble geholt.
Nach den Top-Einkäufen von Dortmunds Jungstar Mario Götze und des spanischen U 21-EM-Champions Thiago Alcántara (FC Barcelona) für zusammen 62 Millionen Euro Ablöse geht in der Bundesliga die Sorge vor einer Alleinherrschaft der bajuwarischen Dauersieger um.
„Die Bayern werden in dieser Saison wahrscheinlich kein Spiel verlieren, ein Ende ihrer Dominanz ist nicht abzusehen. Das ist auf Dauer ungesund, auch für die Bayern“, warnte sogar der ehemalige FCB-Coach Felix Magath. Die Bundesliga habe bisher ihre Stärke daraus gezogen, dass sie ausgeglichener war als andere Top-Ligen in Europa. „Aber mit dieser Ausgeglichenheit ist es vorbei“, glaubt Magath. HSV-Profi Rafael van der Vaart glaubt sogar, dass die „galaktische Truppe“ sogar mit dem B-Team „große Chancen auf die Schale hätte.“
Allerdings versucht Rivale Borussia Dortmund, der den Bayern bei den Titelgewinnen 2011 und 2012 schon den Rang abgelaufen hatte, den Götze-Verlust und den Rückstand wettzumachen. Für die Offensiv-Asse Henrich Mchitarjan (Donezk) und Pierre-Emerick Aubameyang (St. Etienne) sowie Werder Bremens Abwehrspieler Sokratis blätterte der BVB immerhin auch stolze 47 Millionen Euro hin. „Vor diesen Transfers haben wir Respekt. Man kann Borussia Dortmund dazu nur gratulieren, diese Spieler sind sehr, sehr interessant“, lobte selbst der einstige BVB-Profi und -Trainer Matthias Sammer, der heute als Sportvorstand für die Münchner tätig ist, die Transferaktivitäten des Konkurrenten.
Mit zusammen fast 110 Millionen Euro haben München und Dortmund den Löwenanteil des Transferbörsen-Umsatzes der gesamten Eliteliga bestritten. Bisher gaben alle 18 Erstliga-Clubs in der noch bis Ende August laufenden Wechselperiode knapp 215 Millionen Euro für neue Hoffnungsträger aus. Demgegenüber belaufen sich die Transfererlöse auf gut 180 Millionen Euro. Zum Vergleich: Vor der Spielzeit 2012/13 standen deutlich höheren Ausgaben von 287 Millionen Euro Erlöse von rund 169 Millionen Euro gegenüber.
Als spektakulärster Coup für die neue Saison gilt aber Guardiola. Der 42 Jahre alte Ex-Titelsammler des FC Barcelona hat in München das schwere Erbe von Jupp Heynckes angetreten, der zum Abschluss seiner Karriere Meisterschale, DFB-Pokal und Champions-League-Trophäe geholt hat. Guardiola will und wird dem neuen FCB zwar seinen eigenen Stempel aufdrücken, er nimmt sich bei seinem neuen Club aber bisher selbst zurück und stellt lieber seine Spieler in den Mittelpunkt: „Ich bin dem FC Bayern dankbar, dass er mir eine so gute Mannschaft gegeben hat.“ Des einen Freud' ist der anderen Leid.