Bundesliga von A bis Z: Kurioses und Wissenswertes vor dem Startschuss

Kurioses und Wissenswertes vor dem Startschuss

Düsseldorf. A wie Abseitsregel: Die wurde verändert. Im Fifa-Text heißt es: „Ein Spieler zieht keinen unzulässigen Vorteil aus seiner Abseitsstellung, wenn er den Ball von einem gegnerischen Spieler erhält, der den Ball absichtlich spielt, sofern keine absichtliche Abwehraktion vorliegt.“ Alles klar?

B wie Braunschweig: Die Eintracht war Gründungsmitglied und schrieb mit den Jägermeister Trikots Bundesliga-Geschichte. Nach 28 Jahren Abstinenz ist die gelb-blaue Eintracht wieder da — und erster Abstiegskandidat.

C wie Charity: Aktionen von sozialem Wert zieren das Trikot von Bayer Leverkusen, weil auf dem Trikot bislang einfach nichts ist. Keine Aura (Holzhäuser: „Wir sind den Menschen egal“), kein Werbepartner. Das soll sich ändern: Eine Düsseldorfer Werbeagentur werkelt am Image der Bayer-Kicker. Tendenz: Die Gallier kommen. Favorit auf die Rolle als Obelix ist Reiner Calmund.

D wie Dauerkarte: Erben ist in Dortmund und Schalke wohl der erfolgreichste Weg zur Saisonkarte. Dass der SC Freiburg aber nach 15 000 Tickets den Dauerkartenverkauf einstellen musste, ist völlig neu — und Vereinsrekord.

E wie Erfolgsdruck: Den hat vor allem Bayern-Trainer Pep Guardiola. Ob er den bei Waldspaziergängen mit seinem Hund teilt, wie es von Vorgänger Jupp Heynckes überliefert ist, weiß man nicht.

F wie Freistellung: Wird auf so manchen Trainer zukommen, der heute noch von Europa träumt. Robin Dutt zum Beispiel hat sich dank seines gelungenen Debüts beim 1:3 gegen Titelfavorit Saarbrücken im Pokal in der Kategorie „Wer fliegt als Erster“ nach ganz oben katapultiert. Beim DFB war es gemütlicher.

G wie Grundgehalt: Das Schmerzensgeld der Bundesliga-Pfeifen, äh Schiedsrichter, hat der DFB großzügig angehoben. Für üble Beschimpfungen von Fußball-Millionären kassiert der Spitzenschiedsrichter künftig einen Grundbetrag von 60 000 Euro. Das sind 20 000 Euro mehr als vergangene Saison, Inflationsausgleich inklusive. Fehlentscheidungen dürften also deutlich abnehmen.

H wie Handschlag: Auch Shakehands genannt. Wer künftig Bundesliga spielen will, hat der neuen Regel nach den Gegner mit einem Handschlag zu begrüßen. Und den Schiedsrichter. Und dessen Assistenten. Redaktionsinterne Berechnungen, wie viele Hände da so geschüttelt werden, mussten aufgrund mathematischer Minusleistungen in der Schule abgebrochen werden. Fest steht: Die Spiele werden fünf Minuten später angepfiffen. Mindestens.

I wie Irgendwie: Ja, irgendwie muss es gehen beim HSV. Nur wie, das fragen sie sich an der Elbe selbst. Explosionsgefahr schon vor dem Start: Peinliche Testspielpleiten, Spieler, die dem Verein mit Krieg drohen — es ist allerhand los in der Krabbelgruppe der ehemaligen Karlsruher Thorsten Fink (Trainer) und Oliver Kreuzer (Sportdirektor). Sommerloch kennen sie in Hamburg nicht.

J wie Jugendkonzept: An ein solches hat sich 1899 Hoffenheim erinnert. Im Kader sind neun Zugänge aus dem eigenen Nachwuchs. Es wurden auch nur 8,4 Millionen statt 23,6 Millionen Euro für Transfers ausgegeben. Wie heilsam so ein Fast-Abstieg mit einer teuren Legionärstruppe doch sein kann.

K wie Kneipenfußball. In so mancher Fußballkneipe werden dicke Tränen in die Biergläser tropfen. Sky hat die Abo-Preise für Wirte teilweise um 100 Prozent erhöht. Das bringt Kneipiers auf die Palme. Einige haben schon angekündigt, den Stecker zu ziehen.

L wie Lulatsch: So darf man Hoffenheims Jannik Vestergaard nennen, mit 1,99 Metern die Latte der Bundesliga. Überragt den kleinsten Profi der Liga, den Stuttgarter Arthur Boka, auf natürliche Weise um 33 Zentimeter.

M wie Mücke. Götze macht die Fliege. Mücke kommt. Weil dem Dortmunder aber der Name Henrikh Mkhitaryan erst nach ein paar Flaschen Union-Pils unfallfrei über die Lippen kommt, nennen sie den Götze-Ersatz für 25 Millionen Euro beim BVB schlicht „Mücke“. Was nicht passt, wird im Pott eben passend gemacht.

N wie Nachsicht: Übt der FC Bayern mit seinem Patron Uli Hoeneß. El Presidente hat mal die ein oder andere Million in die Schweiz getragen, aber die Amigos schweißt das nur noch mehr zusammen. Prognose: Hoeneß bleibt Bayern-Präsident und feiert im Mai 2014 wieder das Triple. Matthias Sammer bringt zeitgleich die Finanzen des Chefs in Ordnung. Hat ja sonst nichts zu tun, der Gute.

O wie Ohnmacht, die vermeintliche. Die anderen Clubs müssen wohl ohnmächtig zuschauen, wie der unbesiegbare FC Bayern alle Titel abräumt. Oder?

P wie Penetranz. Vor dem ersten Anpfiff nervt Bayern-Kapitän Philipp Lahm schon ein bisschen, weil er in jede Kamera sagt: „Wir müssen uns das auch jeden Tag im Training hart erarbeiten.“ Ja Philipp, ist ja gut.

Q wie Qualm. Den wird es definitiv auch in der kommenden Saison in den Fankurven geben. Zu tief sind die Gräben zwischen Verbänden und Ultras in Sachen Pyrotechnik.

R wie Rubesch: Da fehlt natürlich ein H vor dem Rubesch, aber das hat man ja ohnehin nie verstanden. Der gute, alte Hotte darf als U 21-Chef den Nachwuchs der Liga besichtigen. Öfter könnte Hrubesch in Bremen sein, mit Altersdurchschnitt 23,8 hat Werder den jüngsten Kader der Liga. In Mainz singt und lacht Hrubesch weniger: Dort zählt man auf Routine (26,6).

S wie Struktur. Braucht jede Mannschaft. Und ist schwer aufzubauen, wenn man Kadermanager in Wolfsburg ist: Dort kehrten vor dieser Saison 17 Spieler nach einer Leihe zurück. Zehn davon wurden weiterverkauft. Magath lässt grüßen!

T wie tarnfarben: Ist das Gefährt von Gladbachs Zugang Max Kruse — ein Maserati. Brachte es zu Berühmtheit, weil es unlängst auf einem Behindertenparkplatz abgestellt wurde — und dort trotz Tarnfarbe auffiel. Kruses Ausrede: Den Maserati habe das Hotelpersonal abgestellt. Ist klar.

U wie Umfrage: Die Mehrheit der Deutschen glaubt nicht an einen „sauberen“ Fußball. 54 Prozent halten Doping in der Bundesliga für wahrscheinlich; weitere 24 Prozent sind sich sogar ganz sicher. Das ergab eine repräsentative Emnid-Umfrage. Das Thema ist in der Liga angekommen.

V wie Viagogo. Das Ticket-Portal, von Fans wegen Abzocke an den Pranger gestellt, ist in Ungnade geraten. Schalke hat den Vertrag gekündigt, Leverkusen verbittet sich Tiiketverkäufe über die Firma. Fußball muss bezahlbar bleiben.

W wie Weisheit: „Wenn wir in Augsburg nicht gewinnen, spielen wir nicht mehr weiter mit.“ Hat gestern Jürgen Klopp gesagt, auf die Frage nach der Bedeutung des Saisonstarts für den BVB. Mit dieser und anderen Weisheiten verwöhnt der Rhetorik-Chef des Oberhauses das Stammpublikum auch in der neuen Saison. Garantiert mit neuer Brille und altem Haar.

X wie Xamax Neuchatel: Verein aus der Schweiz, den Uli Stielike (der mit dem karierten Jackett) mal trainierte. Hat mit der 51. Bundesliga-Saison so gar nichts zu tun, fängt aber mit X an.

Y wie Yellow Press: Sollten Sie konsumieren, wenn Sie wissen wollen, wann Rafael van der Vaarts Freundin Sabia im Moment noch nicht oder dann eben vielleicht doch schon schwanger ist. Ob Sylvie eigentlich noch in die Hamburger Arena geht?

Z wie Zungenbrecher. Henrikh Mkhitaryan vom BVB hatten wir ja schon. Sein Dortmunder Kollege Pierre-Emerick Aubameyang oder Pannagiotis Vlachodimos (FC Augsburg) und Tarik Elyounoussi (1899 Hoffenheim) spielen aber namenstechnisch in der selben Liga. Viel Spaß ihr TV- und Radio-Kommentatoren!