Startschuss zur 51. Saison: Eine Liga jagt den FC Bayern
Die Konkurrenten suchen verzweifelt Mittel gegen die zunehmende Dominanz des Triple-Siegers.
Düsseldorf. Der Startschuss zur 51. Bundesliga-Saison fällt am Freitagabend in München. Mit dem Klassiker des amtierenden Meisters FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach (20.30 Uhr, live, ARD) beginnt zugleich eine Spielzeit, in der die Konkurrenz hofft, mit dem amtierenden Triple-Sieger FC Bayern überhaupt noch Schritt halten zu können. Das Problem: Der Liga droht die zunehmende Dominanz der Bajuwaren. Bereits im vergangenen Titelkampf hatten sie 25 Punkte Vorsprung.
Die Hoffnung von Dortmund, Schalke oder auch Leverkusen lautet, dass die Bayern über ihre eigene Stärke stolpern. Soll heißen: Das mit den Millionentransfers von Mario Götze und Thiago Alantara (für insgesamt 62 Millionen Euro) aufgemotzte Starensemble könnte zum Problem werden. Ein Wunsch, den Karl-Heinz Rummenigge nicht unterstützt. „Wir werden das genauso wie im vergangenen Jahr mit großer Souveränität und Disziplin lösen“, sagte der Bayern-Vorstandschef.
Die kritischen Stimmen mehren sich: „Die Bayern werden in dieser Saison wahrscheinlich kein Spiel verlieren, ein Ende ihrer Dominanz ist nicht abzusehen. Das ist auf Dauer ungesund, auch für die Bayern“, warnte unlängst der ehemalige FCB-Trainer Felix Magath. Die Bundesliga habe bisher ihre Stärke daraus gezogen, dass sie ausgeglichener war als andere Top-Ligen in Europa. „Aber mit dieser Ausgeglichenheit ist es vorbei“, glaubt Magath.
Allerdings versucht Rivale Borussia Dortmund, den Rückstand wettzumachen. Für die Offensiv-Asse Henrich Mchitarjan (von Schachtjor Donezk) und Pierre-Emerick Aubameyang (von AS St. Etienne) sowie Werder Bremens Abwehrspieler Sokratis blätterte der BVB immerhin auch 47 Millionen Euro hin.
Mit fast 110 Millionen Euro haben München und Dortmund den Löwenanteil des Transferbörsen-Umsatzes der gesamten Eliteliga bestritten. Bisher gaben alle 18 Erstliga-Clubs in der noch bis Ende August laufenden Wechselperiode knapp 215 Millionen Euro für neue Hoffnungsträger aus. Demgegenüber belaufen sich die Transfererlöse auf gut 180 Millionen Euro.
Zum 50. Geburtstag ist die Bundesliga sprichwörtlich in voller Blüte und ökonomisch gesund. Ausdruck dafür ist auch der neue TV-Vertrag, der den Clubs mit rund 448 Millionen Euro so viel Fernsehgeld wie nie zuvor in die Kassen spült. Der Konsument vor dem Bildschirm wird dafür umfassend bedient. Der Pay-TV-Anbieter Sky überträgt alle 306 Begegnungen live und ist nach dem Wegfall von „Liga total“ Monopolist im Bezahlfernsehen. Neben ARD/ZDF und Sport1 steigt „Bild“ als neuer Partner der DFL mit bewegten Bildern im Internet in das florierende Geschäft ein.
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