Bundesligisten im Internet: Köln hui, Schalke pfui

Eine Agentur hat die Aktivitäten der Bundesligavereine bewertet.

Düsseldorf. Einen Titel hat der 1. FC Köln schon vor der Saison sicher: Der Verein ist im Internet am aktivsten. Eine Münchener PR-Agentur hat die Online-Kommunikation der Bundesligisten unter die Lupe genommen — und Noten verteilt. Den ersten Platz belegt Köln, dahinter sind Meister Borussia Dortmund und der Hamburger SV.

„Wir haben untersucht, welche Kanäle — etwa Vereinshomepages oder Facebook — die Vereine nutzen“, erklärt Rafael Rahn, Geschäftsführer der PR-Agentur Lewis. Zudem habe man ausgewertet, wie regelmäßig die Vereine aktiv sind und wie das bei den Fans ankommt: Wie viele Menschen durch einen Klick auf das „Gefällt“-Symbol bei Facebook ihre Sympathie kundtun, aber auch wie benutzerfreundlich die Angebote sind.

Köln schneidet laut Rahn in allen Bereichen überdurchschnittlich ab. „Es freut uns, dass unsere Arbeit im Web 2.0 Anerkennung findet“, sagt Tobias Schmidt, Pressesprecher des 1. FC Köln. Der Verein habe sehr früh auf das Feld Social Media gesetzt, war schon seit April 2010 bei Facebook und Twitter präsent. „Es ist eine gute Möglichkeit, mit den Fans direkt zu kommunizieren“, lobt Schmidt die neuen Möglichkeiten.

Weit abgeschlagen ist das Internet-Angebot des FC Schalke 04. Das begründet die Agentur damit, dass der Verein keine offizielle Facebook-Seite habe, nicht twittert und einige Bereiche der Homepage nur für registrierte Mitglieder sichtbar seien. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Einstufung nicht überraschend, aber im nächsten Jahr wird das anders aussehen“, sagt S 04-Pressesprecher Thomas Spiegel.

Konkrete Pläne könne er aber noch nicht verraten. „Wir wollen unser Bild nach außen korrigieren“, sagte Spiegel. Man plane eifrig, müsse aber einen Rückstand aufholen. „Das Thema lag bis März eineinhalb Jahre brach.“ Was nichts weniger als ein Seitenhieb auf Ex-Trainer Felix Magath ist, der den Verein im März verlassen hat. Magath selbst schreibt fleißig bei Facebook und lädt seine mehr als 200 000 „Freunde“ auch gern mal zu einem Plausch bei einer Radtour ein.