Klopp sauer: BVB-Stürmer Barrios fällt lange aus
Dortmund (dpa) - Der deutsche Fußballmeister Borussia Dortmund muss in der Bundesliga-Startphase noch weitere fünf bis sechs Wochen auf Topstürmer Lucas Barrios verzichten.
Der Muskelfaserriss im Oberschenkel, den sich der Nationalstürmer aus Paraguay im Finale der Copa América gegen Uruguay zugezogen hatte, entpuppte sich bei einer Magnetresonanztomographie (MRT) in Dortmund als gravierendere Verletzung. „Der Faserriss ist viel größer als angegeben“, schimpfte BVB-Trainer Jürgen Klopp am Mittwoch. „Das ist eine sehr unschöne Geschichte und belastet unser Verhältnis zum paraguayischen Verband.“
Außer Barrios muss der Meister im mit 80 720 Zuschauern ausverkauften Bundesliga-Auftaktmatch gegen den Hamburger SV am 5. August zudem auf Patrick Owomoyela und Marcel Schmelzer verzichten. Der Rest des Kaders ist fit. Im defensiven Mittelfeld dürfte wohl Lars Bender in der Startelf stehen, obwohl auch Kapitän Sebastian Kehl wieder an Bord ist. „Es wird eine schwere Entscheidung“, sagte Klopp.
Barrios fehlt dagegen noch längere Zeit. Er hatte sich beim mit 0:3 verlorenen Endspiel gegen Uruguay in Buenos Aires am 24. Juli wenige Minuten nach seiner Einwechslung in der Schlussphase die Verletzung zugezogen und musste den Platz auf einer Trage verlassen. Die Mediziner vor Ort diagnostizierten einen „nicht so schweren Muskelfaserriss“ und sagten eine Pause von maximal 20 bis 25 Tagen voraus. „Die Verletzung ist schwerwiegender, als uns der Mannschaftsarzt aus Paraguay übermittelt hat“, klagte Klopp.
Weil in Barrios' Heimat Argentinien eine Kernspintomographie „nicht geklappt“ habe, bat der BVB den 26-Jährigen, seinen Urlaub abzubrechen und vorzeitig nach Dortmund zurückzukehren. „Lucas hat sich nicht gut aufgehoben gefühlt und ist bereitwillig zurückgekommen“, erläuterte der BVB-Trainer, der nun mindestens bis Mitte September ohne seinen erfolgreichsten Stürmer auskommen muss. Barrios erzielte in 65 Bundesligaspielen bisher 35 Tore.