Paukenschlag: Augsburg serviert Torjäger Thurk ab

Augsburg (dpa) - Der FC Augsburg hat wenige Tage vor seiner Bundesliga-Premiere mit der Ausbootung von Torjäger Michael Thurk für einen Paukenschlag gesorgt.

Trainer Jos Luhukay und Manager Andreas Rettig entschieden nach einem Gespräch mit dem 35 Jahre alten Fußball-Profi, „mit sofortiger Wirkung“ auf ihn zu verzichten. „Es sind in erster Linie sportliche Gründe, die uns zu dieser Entscheidung veranlasst haben, weil nach dem Systemwechsel keine Position mehr für Michael frei ist“, begründete Luhukay in einer Mitteilung des Vereins den überraschenden Schritt.

Rettig würdigte noch die Verdienste von Thurk, der seit 2008 für den FCA auf Torejagd gegangen war. Der Sportdirektor äußerte die Hoffnung, „dass es zu einer einvernehmlichen und sauberen Trennung kommt“. Thurk hat noch einen Vertrag bis 30. Juni 2012. Vom Trainings- und Spielbetrieb wurde der Stürmer, der in 81 Bundesligaspielen für Eintracht Frankfurt und den FSV Mainz 22 Tore erzielte, freigestellt.

Schon beim erst nach Verlängerung gewonnenen DFB-Pokalspiel beim Drittligisten Rot-Weiß Oberhausen am vergangenen Wochenende hatte der Routinier nicht zum Augsburger Kader gezählt. Dabei war Thurk in der Vorbereitung mit elf Treffern zusammen mit Tobias Werner der erfolgreichste Augsburger Schütze gewesen. Thurk äußerte im Fachmagazin „Kicker“ deutliche Kritik an der Entscheidung des Trainers, die er „nicht im geringsten nachvollziehen“ konnte. „Völlig überrascht“ sei er aber nicht gewesen, „ich habe ja gemerkt, wie der Trainer mit mir umgegangen ist“, erklärte der Star des Teams.

Luhukay und Rettig reagierten prompt. Sie wollten offenbar mit ihrer Entscheidung einen permanenten Unruheherd in der mit dem Heimspiel gegen den SC Freiburg beginnenden Bundesligasaison vermeiden. Luhukay hat das 4-4-2-System, mit dem der FC Augsburg in der 2. Liga spielte, auf eine Taktik mit nur noch einer Sturmspitze umgestellt. Beim 2:1 in Oberhausen kam Neuzugang Sascha Mölders als Mittelstürmer zum Einsatz. Die etatmäßige Nummer eins, Nando Rafael, laboriert noch an Achillessehnenproblemen.