BVB-Trainer Klopp dementiert Verpflichtung von Dzeko
Dortmund (dpa) - Über kursierenden Meldungen von einer kurz bevorstehenden Verpflichtung des Fußball-Profis Edin Dzeko (Manchester City) zeigte sich Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp sichtlich amüsiert.
„Ich bin ein bisschen enttäuscht von Michael Zorc“, antwortete der BVB-Coach auf entsprechende Nachfragen am Donnerstag mit beißender Ironie, „dass er mich nicht darüber informiert hat, dass wir Edin verpflichtet haben. Nee, da ist leider nichts dran. Edin ist ein guter Spieler. Aber das ist leider eine Ente“, bedauerte Klopp. „Das ist außerhalb unserer Möglichkeiten.“
Das 142. Revierderby am Samstag beim FC Schalke 04 ist für Klopp auch ohne ständige Nebenschauplätze brisant genug. Denn der Stachel von der 1:2-Heimniederlage in der Hinrunde sitzt noch tief. Zudem leistete sich Klopp seinerzeit mit einer überraschend aufgebotenen Dreier-Abwehrkette einen ebenso schweren wie ungewohnten taktischen Fehler, auch wenn er ihn nach gut 20 Minuten korrigierte. „Wir hatten uns was ausgedacht. Das hat nicht so richtig funktioniert“, räumte Klopp ein. Einen ähnlichen Fauxpas will er nun vermeiden. „Das Spiel ist schon deshalb etwas Besonderes, weil wir in der Hinrunde verloren und schlecht gespielt haben“, erinnerte er.
Der Coach ließ offen, ob er die zuletzt angeschlagenen Profis Sven Bender (Bänder- und Syndesmosedehnung), Sebastian Kehl (angebrochene Rippe) und Mats Hummels (grippaler Infekt) einsetzen wird. Bei Bender geht die Tendenz Richtung Ausfall. „Aber wir versuchen, das irgendwie hinzukriegen“, sagte Klopp. Kehl hatte schon beim tollen 3:0 im Champions-League-Achtelfinale gegen Schachtjor Donezk trotz Schmerzen gespielt. „Bei ihm sehe ich keinen großen Probleme.“ Auch bei Hummels werde es „von Tag zu Tag besser“. Der BVB-Trainer geht davon aus, dass das Abwehrass am Freitag „ganz normal trainieren kann“.
Man sei „sehr gierig“ auf den Derbysieg gegen Schalke, „das wieder Fahrt aufgenommen“ habe, sagte Klopp weiter. Nicht zuletzt deshalb freut sich beim Gegner auch Klaas-Jan Huntelaar auf das Duell. Denn mit dem 4:1 in Wolfsburg am vorigen Samstag untermauerte sein Team nach langer Krise die ansteigende Form. „Wir haben in den vergangenen Wochen gut gespielt und seit vier Pflichtspielen nicht mehr verloren. Das soll nach dem Derby so bleiben, wir wollen unsere Serie ausbauen“, sagte Schalkes Stürmer. Man werde alles geben, „um unseren Fans einen Derbysieg zu schenken“. Auch die Fans redeten seit Tagen „nur über dieses eine Spiel“, meinte der Niederländer.
Schalke wolle „unbedingt noch Vierter werden“, betonte Huntelaar, der seine eigene Torflaute in Wolfsburg beendet hatte. „Dafür wäre ein Derbysieg enorm wichtig. Wegen der drei Punkte natürlich, aber auch, weil ein Erfolg gegen Dortmund noch einmal zusätzliche Motivation für die kommenden Aufgaben geben kann.“ Bei zwei Punkten Rückstand auf Frankfurt sei das Ziel Chamions-League-Qualifikation noch zu erreichen: „Wir haben alles selbst in der Hand.“
Die ersten hässlichen Szenen mit rivalisierenden Fans gab es im Vorfeld aber leider auch schon wieder. Rund 120 Fußball-Anhänger gingen am Mittwochabend am Flughafen Dortmund-Wickede aufeinander los. Steine flogen, die Polizei musste Tränengas einsetzen. Baseballschläger, Messer und andere Waffen wurden beschlagnahmt, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Beamten seien mit großem Aufgebot angerückt. Verletzt wurde jedoch niemand.
Um kurz nach 21.00 Uhr war eine Gruppe mazedonischer Fans mit einem Flug aus Skopje in Dortmund eingetroffen. Dort wurden sie von wohl befreundeten Schalke-Fans in Empfang genommen. Beim Verlassen des Flughafen-Geländes seien sie dann auf Dortmunder Hooligans getroffen, hieß es. Ein Zusammenhang mit dem Derby sei zu vermuten, meinte ein Polizeisprecher. „Es ist einfach schwer zu glauben, dass es sich bei dieser Ausschreitung um einen Zufall handelte.“
Klopp mochte zu den unschönen Vorfällen am liebsten gar nichts sagen, weil er zu wenig Informationen hatte und zudem findet, dass man Hooligans kein solch großes Forum bieten solle. „Man darf diese Dinge in den Medien nicht zu groß werden lassen“, betonte Klopp. „Grundsätzlich verabscheue ich Gewalt. Wenn sich Menschen prügeln, geht bei mir das Verständnis dafür gegen Null.“ Rund um das Derby sollten alle trotz der sportlichen Rivalität „ihre Nerven im Zaum“ halten, appellierte er.