BVB will Rückenwind nutzen

Dortmund (dpa) - Der Star bleibt, die Zuversicht wächst. Das Treuebekenntnis von Marco Reus hat bei Borussia Dortmund für Aufbruchstimmung gesorgt. So gut wie in den Tagen vor dem Duell mit dem FSV Mainz 05 am Freitag war die Laune in dieser Saison nur selten.

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„Als Marco nach seiner Unterschrift in die Kabine kam, gab es Applaus“, verriet Jürgen Klopp. Sichtlich erleichtert wertete der BVB-Trainer die Vertragsverlängerung des von europäischen Topclubs umworbenen Nationalspielers bis 2019 als ermutigendes Signal im Abstiegskampf: „Ich glaube an die Symbolkraft und hoffe, dass es auch am Freitag Applaus gibt.“

Der Fußball-Lehrer ist guter Dinge, dass seine Profis die frohe Botschaft „in Leistung ummünzen“ können. Von ähnlich positiver Wirkung wie die Zusage von Reus war das 3:0 am vorigen Spieltag beim SC Freiburg. Mit einem weiteren Sieg könnte die Borussia erstmals seit dem 14. Spieltag die Abstiegszone verlassen. „Das Selbstvertrauen würde weiter wachsen“, sagte Pierre-Emerick Aubameyang, der mit zwei Toren maßgeblichen Anteil am Erfolg im Breisgau hatte.

Doch die bisherige Saisonbilanz verheißt wenig Gutes. Denn zwei Bundesliga-Siege in Serie gelangen erst einmal am 2./3. Spieltag. Diese Horrorstatistik rief Kapitän Mats Hummels seinen Mitstreitern in Erinnerung - bei aller Freude über die positiven Schlagzeilen der vergangenen Tage: „Wir haben es ja schon öfter geschafft, ein Spiel zu gewinnen, auch gut zu spielen, dann aber daran nicht anzuknüpfen. Zwei Siege in Folge zu holen, ist jetzt das klare Ziel.“

Gut möglich, dass Klopp auf die Startformation von Freiburg setzt. Für sündhaft teure Stars wie Henrich Mchitarjan und Ciro Immobile bliebe in diesem Fall wieder nur ein Platz auf der Bank. Verzichten muss der BVB auf die erkrankten Weltmeister Erik Durm und Flügelflitzer Jakub Blaszczykowski sowie die verletzten Mittelfeldspieler Sven Bender, Sebastian Kehl und Kevin Großkreutz. Ungeachtet dieser Ausfälle nahm Klopp seine Profis in die Pflicht: „Wir sind nach wie vor in der Bringschuld. Ein Erfolgserlebnis ist dringend notwendig.“

Neben BVB-Star Reus rückt der Mainzer Jonas Hofmann am Freitag ins Rampenlicht. Der vom BVB ausgeliehene Mittelfeldspieler steht nach langer Verletzungspause vor einem Comeback - ausgerechnet an alter Wirkungsstätte. Ob der Rekonvaleszent in die Startformation rückt oder nur als Joker zum Einsatz kommt, ließ Trainer Kasper Hjulmand offen. Hofmann will keine Rücksicht auf seine ehemaligen Mannschaftskollegen nehmen: „Wenn ich allein aufs Tor zulaufe, dann schieße ich den Ball auch rein.“

Ähnlich wie der BVB steht auch der nur drei Punkte besser platzierte Tabellen-13. aus Mainz unter Zugzwang. Nach nur einem Sieg aus den vergangenen zwölf Partien sind die Abstiegssorgen gewachsen. Erschwerend kommt hinzu, dass der gesperrte Torhüter Lorius Karius fehlt. Für ihn rückt Stefanos Kapino erstmals in die Startformation. Hjulmand hofft, dass der Debütant die Nervenprobe vor über 80 000 Zuschauern besteht. Zudem glaubt der Trainer an den Klassenerhalt - unabhängig vom Ausgang der Partie in Dortmund: „Wir spielen dort nicht gegen einen Tabellen-16. Dortmund ist eine Topmannschaft. Wir fahren da als Underdog hin.“

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Gündogan, Sahin - Kampl, Kagawa, Reus - Aubameyang

FSV Mainz 05: Kapino - Brosinski, Bell, Bungert, Bengtsson - Geis, Baumgartlinger - Clemens, Malli, Hofmann - Okazaki

Schiedsrichter: Stieler (Hamburg)