Cacau wehrt sich gegen Egoismus-Vorwurf
Stuttgart (dpa) - VfB Stuttgarts Nationalstürmer Cacau hat sich gegen Egoismus-Vorwürfe gewehrt. Sportliche Kritik an seinen zuletzt nicht guten Leistungen sei in Ordnung, sagte er Stuttgarter Medien.
Egoismus könne man ihm aber nicht unterstellen.
„Das ärgert mich, weil dabei mein Charakter infrage gestellt wird. Wer mich kennt, weiß, dass solche Vorwürfe aberwitzig sind“ erklärte der 30-Jährige vor dem Spiel des VfB am Samstag beim VfL Wolfsburg.
Allerdings gab der gebürtige Brasilianer zu, sich gelegentlich selbst über sich zu wundern, wenn er den Unterschied zwischen dem eher ruhigen Privatmenschen Cacau und dem häufig emotionalen und auf dem Platz wild gestikulierenden Profifußballer sehe. „Manchmal denke ich, der spinnt ein bisschen“, sagte er. „Es hat schon immer zwei Cacaus gegeben. Wenn ich auf dem Platz so nett wäre wie daneben, hätte ich es nicht so weit gebracht.“
Dass er in dieser Bundesliga-Saison erst vier Tore geschossen hat, ärgert Cacau, der auf einen Platz im Kader der Nationalelf für die Europameisterschaft 2012 hofft. Das Problem sei allerdings nicht, dass er zu viele Chancen vergebe, sondern dass er in den Spielen der Stuttgarter zu wenige bekomme.
Dabei tut er sich auch mit dem von VfB-Trainer Bruno Labbadia bevorzugten System schwer, in dem er häufig einziger Stürmer ist. Er habe bisher meistens als zweite Spitze gespielt und daher „aus der Tiefe“ kommen können. Er brauche einen Anspielpartner, der den Ball prallen lasse.
Derweil hat der Coach noch nicht verraten, ob Cacau in Wolfsburg in der Startelf steht oder ob er Konkurrent Pawel Pogrebnjak bringt. Zuletzt beim 1:2 gegen den FC Bayern München saßen beide zunächst auf der Bank - Julian Schieber durfte beginnen.