Der Meistertrainer freut sich über zwei „Hingucker“
Jürgen Klopp nach dem 2:0 über Nürnberg: „Wichtig ist, auch solche Spiele zu gewinnen.“
Dortmund. Wäre ein Fußballspiel ein Schönheitswettbewerb, hätte es Borussia Dortmund beim 2:0 (0:0) gegen den 1. FC Nürnberg nicht übers Casting hinaus geschafft. Erst im zweiten Abschnitt geizte der amtierende Meister nicht mehr so offenkundig mit seinen Reizen und sorgte zumindest mit den beiden Toren durch Robert Lewandowski und Kevin Großkreutz für zwei „Hingucker“.
Das erste Tor war über Lukasz Piszczek und Mario Götze perfekt herausgepielt (50.), der zweite Treffer (80.) kam etwas glücklich zustande, weil der Schuss von Großkreutz abgefälscht wurde.
Die große Show gegen Hamburg, die Enttäuschung in Hoffenheim, jetzt der Durchschnittsauftritt gegen weitgehend ebenbürtige Nürnberger — wo steht der BVB in dieser Phase der Saison? „An einem perfekten Tag kann jeder gewinnen“, sagte Trainer Jürgen Klopp. „Wichtig ist es, auch solche Spiele zu gewinnen.“
Bereits zum 18. Mal in Folge ist der BVB zu Hause ungeschlagen. Doch die Franken waren nahe dran, das zu ändern. „Wir ärgern uns maßlos, nichts mitgenommen zu haben“, grummelte Trainer Dieter Hecking. Und dachte vor allem an Hälfte eins, als Nürnberg drei exzellente Einschussmöglichkeiten hatte. Dortmund gelang in den ersten 45 Minuten nur ein ernsthafter Torschuss auf den vom 18-jährigen Patrick Rakovsky („Ein Traum, hier zu spielen“) bei seinem Bundesligadebüt sehr ordentlich gehüteten Kasten.
Später wurde Schwarz-Gelb dann dominanter, effizienter, spielfreudiger. Was auch damit zu tun hatte, dass Mario Götze besser eingebunden wurde und viel präsenter war. Plötzlich war da beim BVB wieder so etwas wie Spielfreude. Ohne dass der Funke nach draußen wirklich übersprang. Immerhin feierten Neven Subotic und Marcel Schmelzer nach ihren Verletzungen ein akzeptables Comeback.
Einen Torhüter hinter sich wissend, der die erneute Nicht-Berücksichtigung für die Nationalmannschaft gekränkt kommentierte: „Man kann schon darüber lächeln. Es wird in irgendwelchen Jugendteams noch irgendwelche Torhüter geben, die eingeladen werden, wenn noch einmal einer ausfällt.“ Joachim Löw hatte sich nach dem Ausfall von René Adler für Ron Zieler entschieden.