Die fünf Modelle für eine Strukturreform beim HSV
Hamburg (dpa) - Aus fünf mach eins. Auf der Hauptversammlung des Hamburger SV entscheiden die Mitglieder, mit welchem Konzept der Verein in eine bessere Zukunft steuern soll.
1. „HSV Plus“
Konzept von Ex-Aufsichtsratschef Ernst-Otto Rieckhoff. Kern: Ausgliederung der Profi-Abteilung aus dem Gesamtverein, Bildung einer Aktiengesellschaft. Anteile sollen an Investoren verkauft werden, zunächst bis 24,9 Prozent. Später bis zu 49,9 Prozent. Aufsichtsrat soll verkleinert werden. Wird unterstützt von ehemaligen Profis.
2. „HSV - Zukunft mit Tradition“
Initiator Ex-Präsident Jürgen Hunke. Kern: Keine Ausgliederung, kein Anteilsverkauf. Hunke: „Wir dürfen auf keinen Fall die Seele des Vereins verkaufen.“ Stattdessen: Intensivierung des Sponsorenmodells. Verkleinerung des Aufsichtsrates, aber mehr Macht für ihn. Minimale Unterschiede zu „HSV-Reform“.
3. „HSV-Reform“
Initiative der Abteilung Supporters. Kern: Keine Ausgliederung, kein Anteilsverkauf. Reformierung der Satzung. Verkleinerung des Aufsichtsrates. Dessen Rolle soll abgewertet werden. Aufwertung des Vorstands: Er soll mehr operative Freiheiten erhalten, beispielsweise bei Transfers.
4. „HSV 21“
Modell von Volkswirtschaftler Wolfgang Müller-Michaelis. Kern: Bildung eines Stiftungsvereins HSV mit drei selbstständigen Säulen: Profis, Amateure, Supporter. Jede Sparte kann ihre eigene Rechtsform wählen, Profis als AG möglich. Mitglieder haben bei Zustiftung von mindestens 100 Euro eine Stimme in Stifterversammlung.
5. „Initiative Rautenherz“
Vorschlag von Rechtsanwalt Rainer Ferslev. Ausgliederung der Profis und Bildung einer GmbH und Co. KG auf Aktienbasis. Sanftere Form im Vergleich zu „HSV Plus“. Verkauf von Anteilen. Mitglieder haben Mitbestimmungsrecht über Vertreter in Beirat und Aufsichtsrat. Einführung der Briefwahl für alle Mitglieder.