Die Jagd auf de Bruyne
Der Belgier ist der begehrteste Bundesligaspieler. Dortmund, Schalke und Leverkusen wollen ihn.
Düsseldorf. Der Fall taugt als Blaupause für die Zukunft. Im Sommer 2012 wechselte Marko Marin von Werder Bremen zum FC Chelsea. Acht Millionen Euro zahlte der Premier-League-Club an die Werderaner und lieh seinen Profi Kevin de Bruyne für ein Jahr aus.
Der Belgier ist in nur neun Monaten zum begehrtesten Transfer-Objekt der Liga geworden. Weil er alle Merkmale eines modernen Fußballers vereint: ein unwiderstehlicher Antritt, eine hervorragende Technik, ein passgenaues Zuspiel — und er ist jung und entwicklungsfähig. Sechs Tore und neun Vorlagen sind Beleg seiner Qualitäten.
Die sind vor allem den Klubs im Westen aufgefallen: Dortmund, Schalke und Leverkusen bekunden Interesse an dem erst 21 Jahre alten Profi. Und der Werksclub scheint momentan der aussichtsreichste Anwärter auf die Realisierung dieses Transfers zu sein. Weil er André Schürrle beschäftigt.
Für den Nationalspieler bietet Chelsea rund 25 Millionen Euro. Und da kommt dann wieder de Bruyne ins Spiel, der ähnlich wie beim Marin-Transfer zu Chelsea jetzt im Schürrle-Paket mit Leverkusen verrechnet werden könnte.
Doch wohin führt der Weg des Flamen, der in London wegen seiner Ähnlichkeit zum englischen Thronfolger „Prinz Harry“ genannt wird? „Um mich zu verbessern, soll ich auf einem höheren Niveau als derzeit spielen“, sagte de Bruyne selbstbewusst, als er seinen Abschied aus Bremen ankündigte.
Auf hohem Niveau spielen, ist auch in Dortmund oder auf Schalke der Fall. De Bruyne kann im Mittelfeld beinahe auf jeder Position eingesetzt werden. Am wirkungsvollsten agiert er indes auf den offensiven Außenbahnen oder als zentraler Zuspieler. In Dortmund wäre er eine optimale Ergänzung zur offensiven Dreierreihe mit Blaszczkowski, Götze und Reus.
Dortmund soll englischen Medien zufolge ein Angebot über 17 Millionen Euro bei Chelsea hinterlegt haben. Der BVB beabsichtigt allerdings nur einen Kauf, ist nicht an einer Ausleihe interessiert. Das jedoch dokumentiert ihre Entschlossenheit und Überzeugung in diesen Spieler.
Sollte Chelsea de Bruyne erneut nur ausleihen wollen, wäre auch Schalke im Rennen. „Kevin würde gut bei uns reinpassen“, sagte deren Boss Clemens Tönnies. Allerdings müsste der Klub dann sein ohnehin üppiges Angebot an Flügelspielern mit Barnetta, Obasi, Bastos und Affelay reduzieren.