Doch kein neuer Robben-Vertrag beim FC Bayern?

München (dpa) - Arjen Robben zögert, Daniel van Buyten hat verlängert. Der belgische Fußball-Nationalspieler, dessen Vertrag am Saisonende ausgelaufen wäre, wird auch in der neuen Spielzeit für den FC Bayern verteidigen.

„Mit seinen Qualitäten und seiner Erfahrung wird er auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil unseres Kaders sein“, sagte Münchens Sportdirektor Christian Nerlinger. Eine längst erwartete Ankündigung einer Zusammenarbeit mit Robben bis 2015 lässt dagegen weiter auf sich warten.

Dabei hatte der bis 2013 an den Fußball-Rekordmeister gebundene Niederländer die Vertragsverlängerung vor ein paar Monaten nur noch als „eine Formalie“ bezeichnet. Doch so einfach ist es nicht. „Warten wir ab“, sagte der 28-Jährige im „kicker“. „Es sind in letzter Zeit viele Dinge passiert.“ Unter anderem der Ärger mit Franck Ribéry. „Auch. Franck weiß, dass er nicht machen kann, was er gemacht hat. Das sind alles Sachen, die nicht positiv, nicht schön sind. Deswegen musst du über alles gut nachdenken“, begründete Robben seine Zurückhaltung.

Dagegen musste van Buyten nicht lange über das neue Bayern-Angebot nachdenken. Der Belgier schuftet nach seinem Fußbruch gerade an der Rückkehr in den Bayern-Kader. Sein Ziel sind die ausstehenden Finals am 12. Mai im DFB-Pokal in Berlin gegen Borussia Dortmund und am 19. Mai das Champions-League-Endspiel in der heimischen Arena gegen den FC Chelsea. Gerade dort könnten die Münchner jeden Defensivmann gut gebrauchen, fallen doch Innenverteidiger Holger Badstuber, Mittelfeldakteur Luiz Gustavo und Außenverteidiger David Alaba gegen die Londoner gesperrt aus.

Van Buyten gab sich am Wochenende zurückhaltend, Trainer Jupp Heynckes hatte zuvor den Eifer des Profis gelobt. „Ich habe selten einen Spieler gesehen, der in der Reha so schuftet, natürlich mit dem Ziel in den Kader zurückzugehen“, sagte Heynckes mit Blick auf die beiden Endspiele. Von der medizinischen Abteilung gab es zumindest Signale, dass eine rechtzeitige Rückkehr nicht ausgeschlossen ist. Nach seiner Verletzung zum Rückrunden-Auftakt bei Borussia Mönchengladbach ist van Buyten, der 2006 für rund zehn Millionen Euro vom Hamburger SV nach München gewechselt war, derzeit im Lauftraining.

Weitaus teurer war im Jahr 2009 die Verpflichtung Robbens, der für rund 24 Millionen Euro von Real Madrid kam. Immer wieder betonte er, wie wohl er sich bei den Bayern fühle. Doch auch wenn Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge das Thema des handfesten Streits der beiden Alphamännchen Ribéry und Robben als „komplett erledigt“ bezeichnet hatte, klingt der Zwist noch nach. Nach Informationen der „Bild“ ist die Robben-Seite nicht zufrieden, wie sich die Bayern-Bosse nach dem Faustschlag verhalten haben. Auch wenn sich der emotionale Ribéry intern reumütig zeigte und es vom Verein eine saftige Geldstrafe für den Franzosen gab.

Es spielten „so viele Sachen eine Rolle, wenn du verlängerst. Deswegen musst du genau überlegen, wenn du eine Entscheidung triffst“, erklärte Robben. Bis zum 30. Juni 2013 ist sein aktuelles Arbeitspapier datiert, es wurde über zwei weitere Jahre bis 2015 gesprochen. Noch habe er nicht verlängert, verriet Präsident Uli Hoeneß in der vergangenen Woche in der „Süddeutschen Zeitung“. „Ich weiß nur, dass er kurz vor einer Unterschrift stand und dass das jetzt etwas verschoben wurde.“

Für die Offensive sind die Münchner derweil auch weiter auf der Suche nach einem Angreifer. In den Münchner Medien wurde zudem spekuliert, dass die Bayern am französischen Nationalstürmer Olivier Giroud (Montpellier) interessiert sind. Im Falle einer Verpflichtung wäre die Personalie Claudio Pizarro (Werder Bremen) vom Tisch.