Stadion kostet den FCK jährlich elf Millionen Euro

Kaiserslautern (dpa) - Der Ausbau des Fritz-Walter-Stadions für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wird den 1. FC Kaiserslautern noch jahrelang in finanzielle Nöte bringen.

Vorstandsboss Stefan Kuntz listete in der Sendung „Flutlicht“ des SWR Kosten von jährlich nahezu elf Millionen Euro auf, die die Handlungsfähigkeit des Bundesliga-Absteigers stark einschränken.

So werden nach Angaben von Kuntz Jahr für Jahr 3,2 Millionen Euro Stadionmiete fällig, über drei Millionen Euro Betriebskosten und rund 2,5 Millionen Euro für begleitende Maßnahmen wie Park & Ride-System oder Sicherheit. „In der Bundesliga lassen sich diese Kosten bei weit über 40 000 Zuschauern pro Heimspiel tragen“, meinte Kuntz. Doch nach dem Abstieg in die 2. Liga werde es erheblich „schwieriger“, den Spagat hinzubekommen.

Die selbst hoch verschuldete Stadt Kaiserslautern habe dem Verein zwar 1,2 Millionen Euro Stadionmiete gestundet, aber nicht geschenkt. „Diese Beträge müssen wir eines Tages zahlen, mit Zinsen“, machte Kuntz klar. Eine weitere Stundung der Stadionmiete gebe es in der 2. Liga vorerst nicht.

Die finanziellen Engpässe will Kuntz in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 9. Mai ebenso erklären wie die Gründe für die sportliche Talfahrt des Tabellenletzten. Dabei will er auch gegen die „Heckenschützen“ vorgehen, die nach dem feststehenden Abstieg „mit unwahren Behauptungen“ Vorstand und Aufsichtsrat des Vereins attackierten. „Wir werden alle Fehler und die aktuelle Situation des Vereins am 9. Mai offenlegen“, sagte Kuntz.