Team ist beeindruckt So schwärmen Trainer und Profis von den 3500 Fortuna-Fans in Karlsruhe

Karlsruhe · Spieler und Trainer würdigen die Anhänger für die Unterstützung in Karlsruhe.

Spieler und Fans nach dem Sieg beim KSC.

Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

In der Regel flacht die Lautstärke in einem Fußballstadion nach dem Abpfiff mit zunehmender Dauer mehr und mehr ab. Denn je länger der Schlusspunkt eines Spiels zurückliegt, desto mehr Zuschauer haben die Arena mittlerweile verlassen. Beim jüngsten Zweitliga-Gastspiel von Fortuna beim Karlsruher SC, das die Düsseldorfer nach einer dramatischen Schlussphase mit 3:2 gewannen, trat allerdings ein anderer Fall ein.

In den Katakomben des Wildparkstadions waren die Fans aus dem Rheinland selbst mehrere Minuten nach dem Ende der Partie immer noch zu hören. Ihre Kehlen waren trotz der durchgehenden Gesänge und der drei Jubelschreie nach den Toren von Dzenan Pejcinovic und Doppelpacker Dawid Kownacki immer noch nicht müde. Sie sangen einfach munter weiter, selbst dann, als sich Trainer und Spieler bereits im Bauch des Stadions befanden.

Solch eine starke Unterstützung wussten sie bei den Rot-Weißen zu schätzen. „Es ist nicht selbstverständlich, dass so viele Fortunen nach dieser schwierigen Zeit mitkommen und uns unterstützen“, erklärte Jamil Siebert. Der Innenverteidiger spielte dabei auf den Umstand an, dass die Düsseldorfer in den vergangenen Wochen ihren Anhang selten mit brillanten Ergebnissen beschenkt hatten. Denn vor dem Duell mit dem KSC verbuchten die Flingerner nur einen mageren Sieg aus den vorigen neun Zweitliga-Partien.

Am Samstag fuhren die Rheinländer dagegen endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis ein – vor den Augen von 3500 Fortuna-Fans im Wildparkstadion. Diese Anzahl ist in der laufenden Saison der zweithöchste Wert bei einem Gastspiel, nur auf Schalke (1:1) waren sogar 6300 Fortunen mit dabei. Von Düsseldorf nach Gelsenkirchen ist es allerdings ein „Katzensprung“, beide Städte sind rund eine Autostunde voneinander entfernt. Nach Karlsruhe sind es rund vier Stunden mit dem Auto, doch selbst diese Strecke war den Fortuna-Fans nicht zu weit.

„Das zeigt, dass wir eine Einheit sind – in guten und in schlechten Zeiten. Das hat mich mega gefreut“, schwärmte Siebert. Auch Pejcinovic war total überwältigt von der Atmosphäre, der die Fans beim gemeinsamen Feiern des Siegs in der Kurve die Krone aufsetzten. „Es waren pure Emotionen nach den letzten Wochen, die nicht so einfach waren. Das war ein kompletter Arbeitssieg. Dann müssen die Emotionen einfach auch raus, wenn du siehst, dass 3500 Fans da mitmachen“, sagte der 19-Jährige.

Zwar sah der Anhang im ersten Durchgang noch eine schwache und ideenlose Fortuna ohne Durchschlagskraft und Stabilität, doch er feuerte das Team unentwegt an. „Natürlich reagieren Fans immer auf Ergebnisse und Leistung. Wir hätten vielleicht mehr abbekommen müssen, als wir abbekommen haben“, sagte Trainer Daniel Thioune über Fan-Kritik in den vergangenen Wochen. „Bei der Unzufriedenheit nach einem Heimspiel ist es umso beeindruckender, dass 3500 Leute nach Karlsruhe reisen. Wir lagen 0:2 zurück und sie waren immer noch in dem Modus, dass sie unsere Truppe anfeuern.“

(pn/td td)