In Karlsruhe wieder spielberechtigt Fortuna-Linksaußen Rossmann zeigt große Reue nach Platzverweis
Düsseldorf · Tim Rossmann hofft auf einen Einsatz gegen seinen Ex-Verein Karlsruhe.
Die Trainingseinheit am Mittwoch war schon eine ganze Weile beendet, da stand Tim Rossmann immer noch auf dem Platz. Gemeinsam mit Danny Schmidt, Dzenan Pejcinovic und Torwart Florian Schock legte der Linksaußen eine Extraschicht ein. „Freiwillig, absolut freiwillig“, erzählte er mit einem Lächeln, als dann auch sein Arbeitstag ein Ende gefunden hatte. „Wir haben gemerkt, dass es bei Flanken ab und zu einfach noch ein bisschen hapert. Und Zusatztraining ist nie schlecht. Außerdem muss ich meinen rechten Fuß ein bisschen verbessern.“
Vielleicht war es auch einfach so, dass Rossmann einen besonderen Fleiß an den Tag legen wollte, um sich für die anstehende Partie beim Karlsruher SC (Samstag, 13 Uhr), seinem Ex-Verein, zu empfehlen. Zumal, da er beim jüngsten 2:2 gegen den SV Darmstadt 98 gesperrt war, weil er gegen den 1. FC Magdeburg (2:5) mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war. Ein Fehler, den ihm Trainer Daniel Thioune öffentlich angekreidet hatte.
„Ich habe lange mit dieser Gelb-Rote Karte gehadert. Es war extrem blöd und hat mir überhaupt nicht in die Karten gespielt, weil ich während der Winterpause überhaupt nicht runterfahren konnte. Es hat mich sehr geärgert“, erzählte der 21-Jährige selbstkritisch. „Es stand eine Vorbereitung an, auf die ich eigentlich extrem viel Bock hatte und in der ich mich beweisen wollte. Aber so wusste ich ja, dass ich keine Option für das erste Rückrunden-Spiel sein würde. Ich habe mir mit dem Platzverweis gegen Magdeburg auch meine Leistung davor verbaut.“
Tatsächlich hatte Rossmann vor allem in der ersten Hälfte eine sehr ansprechende Leistung angeboten und ein Tor erzielt, doch am Ende war es auch sein Fauxpas, der die Begegnung kippen ließ. „Allerdings habe ich nicht locker gelassen“, sagte er nun. „Ich wusste, dass ich im zweiten Spiel wieder zur Verfügung stehe – und dann auch noch gegen Karlsruhe. Deswegen habe ich Vollgas gegeben, die Zeit genutzt und bin froh, dass ich weiß, dass ich wieder eine Option bin.“
Auch mit Chefcoach Thioune hatte er sich relativ zeitig ausgesprochen. „Der Trainer und ich haben am Anfang der Vorbereitung miteinander geredet. Er hat mir erklärt, wie sehr ihn der Platzverweis geärgert hat. Und ich habe ihm erklärt, wie sehr es mich geärgert hat“, erzählte Rossmann. „Es ging hauptsächlich darum, dass ich mich nicht hängen lasse, einen Haken hinter die Sache mache. Es war ein gutes Gespräch.“
Und vor allem eines, das Rossmann anstachelte, um besonders akribisch auf die Partie in Karlsruhe hinzuarbeiten. „Ich hoffe natürlich zu spielen, das wünscht sich jeder – erst recht, wenn man auf seinen Heimatklub trifft. Das gibt einem nochmal den Extra-Kitzel“, sagte der 21-Jährige. „Letztendlich hat der Trainer aber das letzte Wort, deswegen warte ich bis Samstag ab und gebe einfach Vollgas.“ Sollte Thioune beim 3-4-3-System bleiben, müssten Rossmann entweder Nicolas Gavory, der am Mittwoch angeschlagen fehlte, oder Myron van Brederode weichen.
An Motivation und Vorfreude wird es dem Linksaußen jedenfalls nicht mangeln: „Ich habe lange in Karlsruhe gelebt, dort meine ersten Schritte im Profifußball gemacht, war das erste Mal alleine, hatte meine erste Wohnung und habe einfach viel erlebt. Es freut mich, wenn ich da aus dem Bahnhof rauslaufe und die Stadt endlich mal wieder sehen darf.“