Versprechen aus Marbella Van Brederode lässt seinen Worten bei Fortuna endlich Taten folgen

Düsseldorf · Der Niederländer hat sich für die zweite Saisonhälfte bei Fortuna deutlich mehr vorgenommen. Im ersten Rückrundenspiel deutete der 21-Jährige an, dass er es deutlich besser kann als bisher gezeigt.

Traf gegen Darmstadt zum 1:0 für Fortuna: Myron van Brederode.

Foto: Moritz Mueller

Als Myron van Brederode im Trainingslager mit dem Namen Christos Tzolis konfrontiert wurde, reagierte die Niederländer zunächst etwas reserviert. „Ich kenne ihn nicht so gut, ich wusste nicht so viel über Fortuna. Es war alles recht spontan“, sagte van Brederode in Marbella über seinen Wechsel auf Leihbasis zu den Rheinländern. In Düsseldorf präsentiert er sich seit kurzem allerdings viel engagierter und durchlebt einen kleinen, aber positiven Wandel. Trotz seiner manchmal schwierigen Persönlichkeit und des hitzigen Temperaments bleibt van Brederode auf alle Fälle er selbst.

Schließlich muss er bei Fortuna niemanden explizit eins-zu-eins ersetzen – auch nicht Christos Tzolis. „Spielen ist alles für mich. Ich bin ein eigener Typ und versuche, meine Aufgabe zu erfüllen“, stellte der Leihspieler von AZ Alkmaar klar. Und seine Aufgabe erfüllt er nun besser, zumindest wenn der Spieler am jüngsten Zweitliga-Spiel der Rot-Weißen gemessen wird. Nach sichtbaren Startschwierigkeiten vor heimischer Kulisse, die Fortuna in der Anfangsphase gegen den SV Darmstadt (2:2) insgesamt hatte, taute das Team langsam auf.

Dafür benötigte es allerdings den klassischen Dosenöffner, den van Brederode höchstpersönlich mit der 1:0-Führung vor der Pause herbeiführte. Nach einem klugen Pass von Winterzugang Moritz-Broni Kwarteng zögerte van Brederode nicht lange und versenkte den Ball akurat in der langen Ecke. „Myron macht das super, das hat er schon häufiger im Training so gemacht, dass er mit kurzen Bewegungen nach innen zieht und die lange Ecke sieht“, sagte Trainer Daniel Thioune.

Der 50-Jährige sah bis zu diesem Moment allerdings auch, dass seinem Schützling vorher nicht so viel gelungen war. „Bis dahin ist er schwer in die Partie gekommen und hatte nicht so gute Offensivaktionen, danach ist er mehr drin gewesen“, ergänzte Thioune.

Doch van Brederode kämpfte sich wie die Flingerner nach und nach in die Partie zurück, wurde mit zunehmender Dauer auffälliger und zielstrebiger in seinen Aktionen. Dass van Brederode zu solchen Aktionen in der Lage ist, daran gibt es innerhalb des Teams und nach Einschätzung seiner Mitspieler auch keine großen Zweifel.

„Er ist ein guter Spieler und ich denke, dass er in der Rückrunde mehr zeigen wird“, betonte Isak Johannesson auf van Brederodes Qualitäten angesprochen und zeigte sich ziemlich sicher, dass dieser in der zweiten Saisonhälfte sein komplettes Leistungslevel abrufen wird.

Thioune sieht bei allen Spielern noch Potenzial nach oben

„Wenn wir an unsere hundert Prozent kommen, dann gewinnen wir auch wieder Fußballspiele und sind schwer zu schlagen, da nehme ich das Braunschweig-Spiel (5:0, Anm. d. Red.) als Messlatte. Das gilt für jeden einzelnen Spieler bei uns, dass er eine Konstanz in sein Spiel bringen muss“, betonte Thioune dahingehend auch. „Die Jungs haben Freude, wenn sie auf dem Platz stehen und Spiele gewinnen. Das gilt nicht nur für Myron, sondern für alle anderen auch. Doch bei allen ist noch Potenzial nach oben und sie arbeiten daran, dass sie auf hundert Prozent kommen.“

Van Brederode ist gerade dabei, sein Versprechen aus Marbella in kleinen Schritten einzulösen – nämlich seine Aufgabe bei Fortuna zu erfüllen. Mit einem Tor und einer ansehnlichen Leistung gegen Darmstadt ist ihm dieses Vorhaben schon einmal gelungen. Darauf kann der junge Niederländer in den kommenden Wochen ganz gewiss aufbauen.

(pn td)