DPolG-Chef: „Können wir uns nicht bieten lassen“
Berlin (dpa) - Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) hat die Entscheidung des NRW-Innenministers Ralf Jäger im Fall Schalke 04 begrüßt.
„Ich kann das, was Minister Jäger gesagt hat, zu 100 Prozent unterstützen. Dieser Vorwurf des unrechtmäßigen Einschreitens der Polizei ist ungeheuerlich. Das können wir uns nicht gefallen lassen“, sagte Gewerkschaftschef Rainer Wendt der Nachrichtenagentur dpa. Am Donnerstag hatte Jäger (SPD) angekündigt, dass sich die Polizei vorläufig aus der Schalker Fußball-Arena weitgehend zurückziehen und die Ordnungskräfte des Vereins nicht mehr unterstützen werde.
Hintergrund ist die harsche Kritik der Schalker Verantwortlichen am Vorgehen der Polizei im Champions-League-Playoffspiel gegen PAOK Saloniki im August (1:1). Die Polizei war eingeschritten, um eine Provokation von Schalker Ultras durch das Zeigen einer umstrittenen Flagge mit einem mazedonischen Symbol zu unterbinden und Ausschreitungen griechischer Gäste-Fans zu verhindern.
„Auf ihrer Homepage hat die Schalker Führung immer noch den Vorwurf des unverhältnismäßigen Einschreitens der Polizei, ganz offensichtlich um die Szene der Schalker Fanvertreter zu beruhigen.
Gleichzeitig hat die Führung in internen Gesprächen längst eingeräumt, dass der Polizeieinsatz in Ordnung gewesen ist. Das ist eine gespaltene Zunge auf Kosten der Einsatzkräfte. Das kann sich die Polizei nicht bieten lassen“, ergänzte Wendt.