Eintracht-Torjäger Meier vor Saisonfinale wieder da

Frankfurt/Main (dpa) - Von seiner Treffsicherheit hat Frankfurts „Fußball-Gott“ Alexander Meier nichts eingebüßt. Nach zehnwöchiger Verletzungspause ballerte der Kapitän der Hessen bei seiner Rückkehr ins Training schon wieder munter drauflos, als wäre er nie weggewesen.

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Im Abstiegs-Endspiel der Eintracht bei Werder Bremen könnte der Torjäger bereits in die Jokerrolle schlüpfen, soll aber zumindest moralischen Beistand leisten. „Vielleicht kann er eine Alternative für die Bank sein“, sagte Eintracht-Trainer Niko Kovac.

Als Meier um 11.00 Uhr den Trainingsplatz vor der Commerzbank-Arena betrat, wurde der 33 Jahre alte Kapitän von etlichen Autogrammjägern umringt. Die einstündige Übungseinheit absolvierte er problemlos und durfte sogar schon das gelbe Leibchen tragen, das eigentlich für die erste Elf reserviert ist. „Es ist natürlich super, wieder bei der Mannschaft und schmerzfrei zu sein“, stellte er danach fest.

Mit einem Starteinsatz von Meier in der alles entscheidenden Partie am Samstag in Bremen, in der die Hessen einen Punkt zur Rettung benötigen, ist allerdings kaum rechnen. „Er hat den Krafttest bestanden, von der muskulären Seite ist alles okay. Aber ein Spiel ist noch mal etwas anderes“, sagte Kovac. Auch Meier äußerte sich zurückhaltend: „Ob es Sinn macht, müssen wir am Ende der Woche sehen.“

Sein letztes Spiel hatte der gefürchtete Offensivmann, mit zwölf Toren in nur 19 Spielen bester Eintracht-Schütze in dieser Saison, am 28. Februar beim 0:0 gegen Schalke 04 bestritten. Danach war der Bundesliga-Torschützenkönig der Vorsaison wegen einer Knieverletzung ausgefallen.

Peu à peu hat sich Meier seither zurückgekämpft. „Ich habe noch nicht viel mit dem Ball trainiert, musste viel für das Knie machen und Muskeln aufbauen. Deshalb kann ich noch nicht sagen, wo ich stehe. Ich bin natürlich noch nicht fit“, betonte er und fügte schmunzelnd hinzu: „Im Fahrradfahren bin ich jetzt richtig gut.“

Auch ohne ihren Kapitän haben die Frankfurter zuletzt die erhoffte Wende geschafft und sich mit drei Siegen in Serie gegen Mainz, Darmstadt und Dortmund eine günstige Ausgangsposition für das spannende Saisonfinale verschafft. „Man hat gesehen, dass die Mannschaft intakt ist“, lobte Meier seine Kollegen. Diese Einstellung soll dem Team zum Klassenverbleib verhelfen. „Jeder weiß um die Lage. Man muss nur auf die Tabelle schauen, da lässt keiner nach.“

Für Kovac kommt Meiers Rückkehr genau zum richtigen Zeitpunkt. „Es ist schön, dass er wieder dabei ist. Es sollte den Jungs einen zusätzlichen Push geben, dass der Kapitän wieder an Bord ist“, erklärte der Eintracht-Trainer und fügte hinzu: „Ich hoffe, dass wir es am Samstag schaffen. Dann kann er beruhigt in den Urlaub gehen. Sollten wir in der Relegation nachsitzen müssen, ist es ganz gut, dass wir Alex wieder dazubekommen haben.“

Geschont wird der Routinier, der im Vorjahr bei seinem Comeback nach fünf Monaten Pause wegen einer Patellasehnenoperation gleich einen Dreierpack zum 6:2 gegen 1. FC Köln beisteuerte, aber nicht. „Es gibt kein Zweikampfverbot. Man kann im Spiel nur das bringen, was man trainiert hat. Auf Sparflamme geht nicht“, erklärte Kovac.

Meier selbst bleibt gelassen, was einen möglichen Einsatz in Bremen angeht. Er hat für Samstag nur einen Wunsch: „Hauptsache wir holen den einen Punkt. Auf die Relegation kann ich verzichten. Ich gehe lieber unfit in den Urlaub und wir haben es geschafft.“