Euphorie reicht nicht: Hertha unterliegt Real 1:3
Berlin (dpa) - Ronaldo, Özil, Khedira und Co. sind bei aller Aufstiegs-Euphorie noch einige Nummern zu groß für Hertha BSC. Der Berliner Erstliga-Neuling verlor am Mittwoch eine ungleiche Saison-Generalprobe gegen Real Madrid mit 1:3 (1:2).
Dennoch sieht selbst Real-Star Sami Khedira gute Perspektiven für die Berliner in der Fußball-Bundesliga. „Wenn sie so auftreten wie phasenweise in der ersten Halbzeit, können sie in der Bundesliga bestehen und den einen oder anderen Gegner schlagen“, sagte der Ex-Stuttgarter.
Bejubelt und angefeuert von 74 244 Zuschauern im ausverkauften Berliner Olympiastadion brachten die Gastgeber das Team von Trainer José Mourinho tatsächlich mit einer couragierten Startphase und dem 1:0 durch Patrick Ebert (18. Minute) ein wenig in Verlegenheit. Doch Real schlug routiniert und eiskalt zurück. Cristiano Ronaldo traf mit einem Traumfreistoß (29.); Karim Benzema (33., 47.) bestrafte die Schwächen in der Berliner Defensive.
„Wir hatten zu viele einfache Fehler. Selbst Meuselwitz lässt sich solche Chancen nicht nehmen“, erklärte Hertha-Coach Markus Babbel. Hertha muss am Sonntag in der ersten DFB-Pokalrunde beim Regionalligisten Meuselwitz antreten.
Für Real war es das vierte von sieben Spielen auf einer Vorbereitungs-Welttour - und der vierte Sieg. Der deutsche Nationalspieler Mesut Özil durfte sich mit der legendären Nummer 10 80 Minuten zeigen. Eine Million Euro kassierte der spanische Rekordmeister für den Tagesausflug. Die Neuzugänge aus der Bundesliga, Nuri Sahin und Hamit Altintop, fehlten verletzt. Khedira stellte sich nach seiner Verletzungspause in Halbzeit zwei stark vor und bereitete gleich ein Tor vor.
Hertha begann mutig und engagiert. „Doch dann passiert es aus heiterem Himmel“, kommentierte Babbel das Freistoßtor von Ronaldo. Was folgte, war „Schockstarre“ bei Hertha, wie der Chefcoach es formulierte. „Wir haben wieder zu lange gebraucht, um uns zu sortieren.“ Für die Spieler überwog trotz der Niederlage die Freude über die besondere Partie. „Es ist etwas Großes, gegen so eine Mannschaft spielen zu dürfen“, sagte Andreas Ottl.