Europacup-Telegramm: Die Kandidaten im Formcheck

Berlin (dpa) - Wer spielt in der kommenden Saison auf der internationalen Fußball-Bühne? Die Deutsche Presse-Agentur stellt die Kandidaten vor:

FC SCHALKE 04 (Platz 4, 52 Punkte, 56:49 Tore):

Vor dem entscheidenden Spiel um die Champions-League-Qualifikation nimmt Clemens Tönnies die Schalker Profis in die Pflicht. Die Spieler müssten sich ihrer Verantwortung dem Verein und den Fans gegenüber langsam mal bewusst werden. Man registriere schon länger, dass es hier Defizite gebe, sagte der Aufsichtsratschef der „Sport Bild“. Auch Jungprofi Julian Draxler kritisierte das phasenweise schwankungsvolle Auftreten. Man brauche mehr Spieler, die vorangingen. Da müsse sich jeder hinterfragen.

SC FREIBURG (Platz 5, 51 Punkte, 44:38 Tore):

Freiburg schottet sich ab. Das Training ist nicht öffentlich, erreichbar ist auch niemand. Lediglich ein Interview auf der Vereins-Homepage dringt nach Außen. Torhüter Oliver Baumann lobt darin die Entwicklung seiner Mannschaft vom Schlusslicht zum Europapokal-Kandidaten. Auf die Tabelle schaue er aktuell aber nicht. „Das ist mir alles viel zu kompliziert“. Ist es aber gar nicht: Gewinnt der SC gegen Schalke, hören die Spieler kommende Saison zumindest in der Qualifikation die Hymne der Champions League.

EINTRACHT FRANKFURT (Platz 6, 50 Punkte, 47:44 Tore):

Die Frankfurter rechnen nicht damit, dass einer ihrer Profis für die US-Reise der Nationalmannschaft nominiert wird. „Ich bin untröstlich, dass keiner von uns dabei ist“, sagt Trainer Armin Veh mit gewohnt ironischem Unterton. Die Eintracht hofft im Saisonfinale gegen den VfL Wolfsburg auf den Einsatz von Torjäger Alexander Meier (Bänderdehnung im Knöchel) und Kapitän Pirmin Schwegler (Schambeinentzündung). „Wir haben die Qualität“, sagt Vorstandschef Heribert Bruchhagen zu den Chancen auf eine Europa-League-Teilnahme.

HAMBURGER SV (Platz 7, 48 Punkte, 42:52 Tore):

Im Fernduell mit Eintracht Frankfurt um den letzten Startplatz in der Europa League will der HSV seine Drei-Punkte-Pflicht gegen Bayer Leverkusen selbst erfüllen. Zudem hoffen Mannschaftskapitän Rafael van der Vaart & Co. auf Schützenhilfe durch Frankfurts Gegner VfL Wolfsburg, der dem Aufsteiger mindestens einen Punkt abknöpfen müsste. Besondere Hoffnungen setzt van der Vaart in den ehemaligen HSV-Torjäger Ivica Olic: „Vielleicht rufe ich ihn an, damit er ein bisschen Gas gibt. Wenn ,Ivi' zwei Tore macht, reicht das für uns.“

BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH (Platz 8, 47 Punkte, 42:45 Tore):

Im Fußball sei „alles möglich“, ließ Borussia-Profi Havard Nordtveit wissen. Dennoch sei die Chance auf das Erreichen der Europa League „natürlich nicht sehr groß“. Drei Punkte und sechs Tore auf Eintracht Frankfurt aufzuholen - das ist gegen Meister Bayern fast unmöglich. Sportchef Max Eberl will „alles in die Waagschale werfen“ - und erinnerte an das unerwartete 1:1 im Hinspiel. In München war die Favre-Elf sogar in Führung gegangen. Jetzt habe die Mannschaft erneut die Gelegenheit zu zeigen, was sie drauf habe, meinte Eberl.