Fall Russ: Eintracht übt Kritik an Staatsanwaltschaft
Frankfurt/Main (dpa) - Eintracht Frankfurts Trainer Niko Kovac hat das Vorgehen der Staatsanwaltschaft bei den Ermittlungen gegen Marco Russ heftig kritisiert.
„Wie das bei uns im Trainingscamp abgelaufen ist, das war eine Frechheit. Das kann man so nicht machen. Ich bin geschockt gewesen“, sagte Kovac nach dem 1:1 im ersten Bundesliga-Relegationsspiel der Hessen gegen den 1. FC Nürnberg.
Es sei unbenommen die Pflicht der Staatsanwaltschaft, nach der Kenntnisnahme eines möglichen Dopingfalles zu ermitteln, sagte Kovac. „Nur: Dann bekommt man vom Arzt eine Bestätigung, dass Russ erkrankt ist, und trotzdem kommt immer noch jemand und sagt, ich glaube dem nicht. Und dann wird auch noch erklärt, der Befund des Arztes sei nicht da gewesen. Das ist eine Lüge, das ist nicht die Wahrheit“, ereiferte sich der Eintracht-Trainer. „Es gibt viele, auch die Beamten, die können das Gegenteil bezeugen.“
Kovac bezeichnete zudem den Zeitpunkt der NADA-Mitteilung, die am Mittwochnachmittag zeitgleich an den Verein, den Deutschen Fußball-Bund und die Staatsanwaltschaft gegangen war, als fragwürdig. „Ich halte das, salopp gesagt, für schlecht. Das ist nicht gut gelaufen“, erklärte er. „Unsere Vorbereitung wurde genauso gestört wie die des Gegners. Aber wir haben daran keine Schuld.“ Er finde es merkwürdig, „dass es mit den Ergebnissen drei Wochen dauert und diese dann vor einem so wichtigen Spiel veröffentlicht werden“.