Farfán bis Obasi: Heldt bastelt am Schalke-Kader
Gelsenkirchen (dpa) - Lukas Podolski, Chinedu Obasi, Dusan Tadic - beim FC Schalke 04 werden bereits viele Namen als potenzielle Neuzugänge für die kommende Saison gehandelt. Manager Horst Heldt bastelt bereits eifrig am Kader des Fußball-Bundesligisten für die nächsten Jahre.
Zwar ist die Hinrunde noch nicht beendet. Doch je näher die Winterpause rückt, desto arbeitsintensiver wird die Zeit für Manager und Berater. Es gilt, so früh wie möglich die Weichen zu stellen. Denn die Konkurrenz auf dem Transfermarkt ist groß. „Es wäre doch fahrlässig, wenn wir uns nicht schon über die nächste und übernächste Saison Gedanken machen würden“, erklärt Heldt.
Seit der allmächtige Felix Magath das Schalker Feld räumen musste, ist Heldt förmlich aufgeblüht. Dass er nun ganz schwierige Baustellen zu beackern hat, stört den 42-Jährigen nicht. Im Gegenteil: Mit Elan, großem Sachverstand und taktisch geschickt geht er die Aufgaben an. Die ersten Meriten auf Schalke hat er sich längst verdient, indem er den von Magath aufgeblähten Kader gemeinsam mit Ex-Coach Ralf Rangnick vor der Saison so gut wie möglich entschlackte.
Nun geht es um die Feinjustierung. Die „Problemfälle“ mit der höchsten Priorität heißen Raúl und Jefferson Farfán. Die Verträge der sportlich wertvollen, aber auch teuren Superstars laufen im Sommer aus. Grundsätzlich ist die Bereitschaft vorhanden, den Spanier sowie den in halb Europa begehrten peruanischen Nationalstürmer weiter zu beschäftigen. Dem Vernehmen nach bietet der Revierclub Raúl eine Vertragsverlängerung um ein Jahr an. Der 34-Jährige, der sich auf Schalke und an seinem Wohnort Düsseldorf sehr wohlfühlt, möchte jedoch am liebsten um zwei Jahre verlängern.
Zudem kassiert Raúl bisher rund sieben Millionen Euro pro Jahr, von denen sein Ex-Club Real Madrid bis zum Sommer noch zwei Millionen Euro übernimmt. Die Verhandlungen mit dem Fan-Liebling scheinen ergebnisoffen. „Wir werden Gespräche mit Raul führen und dann gilt es, einen gemeinsamen Weg zu finden. Wir werden sehen, wie seine Planungen aussehen“, sagte Heldt im „Sport1“-Interview.
Noch schwieriger gestaltet sich offensichtlich die Sache mit Farfán, dem Heldt schon vor Monaten ein neue Offerte machte. Die „Sport Bild“ veröffentlichte am Mittwoch den bisherigen Vertrag des Peruaners im Detail. Demnach kassiert der 27-Jährige ein Grundgehalt von 1,5 Millionen Euro netto plus einen garantierte Mindestsumme an Punkt- und Einsatzprämien von 500 000 Euro pro Jahr (nur für Bundesligaspiele). Angeblich soll sich Farfàn, dem Angebote von zahlreichen europäischen Spitzenclubs nachgesagt werden, bis zum letzten Hinrundenspiel am Samstag gegen Werder Bremen entscheiden, ob er das verbesserte Schalke-Angebot akzeptiert.
Heldt braucht Planungssicherheit, ist wegen des beachtlichen königsblauen Schuldenbergs aber auch finanziellen Zwängen unterworfen. Dass das Interesse am Kölner Nationalspieler Lukas Podolski und nun auch am unzufriedenen Hoffenheimer Stürmer Chinedu Obasi öffentlich wurde, könnte auch als Taktik und „Druckmittel“ für Raúl und Farfán interpretiert werden. Angeblich sollen die Knappen ihre Fühler auch nach dem serbischen Mittelfeldspieler Dusan Tadic (FC Groningen/Marktwert fünf Millionen Euro) ausgestreckt haben.
Podolski, dessen Kontrakt beim FC 2013 ausläuft, scheint indes eher zu einem Wechsel ins Ausland zu tendieren. Obasi ist vertraglich sogar noch bis 2014 an Hoffenheim gebunden, kokettiert aber mit einem Wechsel. „Irgendwie“, ließ der Nigerianer via „Bild“-Zeitung verlauten, „meine ich, dass es Zeit ist, sich zu verändern“.
Ob es schon im Winter Veränderungen im Schalker Kader gibt, ließ Heldt offen. „Das hängt davon ab, ob es Spieler gibt, die eine andere Herausforderung suchen wollen, und ob es Anfragen gibt. Die gibt es zurzeit nicht“, betont Heldt.