24. Bundesliga-Spieltag FC Bayern enteilt der Konkurrenz

Düsseldorf (dpa) - Wankende Konkurrenten, stabile Bayern - im Bundesliga-Titelkampf ist die Langeweile zurück. Nach neuerlichen Niederlagen der Verfolger scheint die fünfte Meisterschaft der Münchner in Serie ausgemachte Sache.

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Erstmals in dieser Saison wuchs der Vorsprung des seit 18 Pflichtspielen ungeschlagenen Teams auf zehn Zähler an. Damit läuft es auf ein ähnliches Szenario wie seit 2013 hinaus, in dem der Branchenführer am Saisonende stets mit einem zweistelligen Punkteabstand dominierte. „Zehn Punkte Vorsprung auf den Zweiten sind ein großes Polster“, sagte Kapitän Philipp Lahm, „das sollten wir eigentlich nicht verspielen.“

Angeführt von Doppel-Torschütze Robert Lewandowski, der sich weiter ein Fernduell mit Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang um die Torjäger-Kanone liefert, gelang dem FC Bayern ein 3:0 über Eintracht Frankfurt. Im Gegensatz zur Konkurrenz übersteht der Titelverteidiger auch schwächere Partien zumeist schadlos. Trotz dürftiger erster Hälfte lag er zur Pause mit 2:0 vorn. „Das war ein Topspieltag für uns“, frohlockte Weltmeister Thomas Müller, räumte aber ein: „Wir haben nicht gut genug gespielt, um jetzt auf Wolke sieben zu schweben.“

Von Konstanz kann beim Zweiten RB Leipzig dagegen keine Rede mehr sein. Nach bereits drei Niederlagen in diesem Jahr ist der Aufsteiger in der Rückrundentabelle nur noch Mittelmaß. „Wir haben viele falsche Entscheidungen getroffen und hätten keine Punkte verdient gehabt“, bekannte Trainer Ralph Hasenhüttl nach dem ernüchternden 0:1 gegen Wolfsburg. Überschattet wurde die Partie vom Kreislaufkollaps des Mittelfeldspielers Naby Keita nach der Partie. Am Sonntag gab der Club Entwarnung: „Glücklicherweise sind alle Werte in Ordnung, so dass Keita nach einer Nacht im Krankenhaus voraussichtlich heute wieder entlassen werden kann.“

Ähnlich wie die Leipziger werden auch die Dortmunder den 24. Spieltag nicht in guter Erinnerung behalten. Zum wiederholten Mal patzte der BVB nach eine Champions-League-Gala in der Bundesliga. Das von Trainer Thomas Tuchel im Vergleich zum 4:0 über Benfica Lissabon auf vier Positionen veränderte Team unterlag bei Hertha BSC mit 1:2 und vergab damit die Chance, den Sechs-Punkte-Rückstand auf RB Leipzig zu verkürzen. „Unsere mangelnde Effektivität hat uns heute um die drei Punkte gebracht“, klagte Tuchel mit Bezug auf die erneut schwache Chancenverwertung seines Teams.

Zumindest konnten sich die Dortmunder damit trösten, weiterhin Tabellendritter zu sein. Denn auch 1899 Hoffenheim glückte als drittes Team aus dem Spitzenquartett kein Sieg. Trotz guter Leistung und klarerer Chancen kam die Mannschaft von Julian Nagelsmann nicht über ein 1:1 beim SC Freiburg hinaus. Dennoch konnte der jüngste Bundesliga-Coach mit dem Remis gut leben: „Tabellarisch mache ich mir da kein Kopfzerbrechen, dass wir jetzt vielleicht mal zwei Punkte liegen gelassen haben.“ Schließlich liegt sein Team als Vierter weiter über dem Soll.

Am Tabellenende schöpft das von vielen bereits abgeschriebene Schlusslicht SV Darmstadt 98 wieder Hoffnung. Nach zuletzt drei Niederlagen gelang ein 2:1 über den kriselnden FSV Mainz. „Das ist wie eine Befreiung, wenn man so ein gutes Spiel macht und dafür belohnt wird. Endlich mal nicht trotz guter Leistung mit leeren Händen vom Platz gehen zu müssen, gibt uns viel Kraft für die nächsten Wochen“, sagte Angreifer Sven Schipplock.

Ein solches Erfolgserlebnis blieb dem Vorletzten aus Ingolstadt verwehrt. Das Team von Trainer Maik Walpurgis war zwar besser als der 1. FC Köln, musste sich aber mit einem 2:2 begnügen. Damit beträgt der Abstand zum rettenden Tabellenplatz 15 weiter sieben Punkte. Doch die gute Moral seiner Mannschaft, die zweimal ausgleichen konnte, machte Walpurgis Mut: „Das hat mir richtig gut gefallen. Es war wichtig zu sehen, dass wir Rückstände umdrehen können.“