Novum: Alle Verfolger patzen FC Bayern München als einzige Bundesliga-Konstante
Leipzig (dpa) - Europas Fußball-Fans dürften bei der Einstimmung auf die Europa und Champions League in dieser Woche auch mit Verwunderung auf die Bundesliga schauen.
Im FC Bayern und in Borussia Dortmund befinden sich nur zwei der insgesamt fünf international verbliebenen deutschen Teams aktuell auch wieder in den internationalen Rängen der Liga. Der Rest folgt in Bayer 04 Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und im FC Schalke 04 auf den Plätzen neun, zehn und elf.
Nur eine Konstante scheint es in dieser Spielzeit - zumindest laut den Ergebnissen - zu geben: Den FC Bayern. Platz eins mit sieben Punkten Vorsprung. Am Mittwoch Gastgeber beim Champions-League-Klassiker gegen den FC Arsenal. Dahinter rangieren in der Liga Überraschungsteams: Aufsteiger RB Leipzig und Fast-Absteiger Eintracht Frankfurt.
Dann kommt der BVB, der mit seiner peinlichen 1:2-Niederlage beim Tabellenletzten SV Darmstadt 98 zu einem besonderen Verfolger-Versagen beitrug. Erstmals in der Historie der Bundesliga verloren am vergangenen Wochenende an einem Spieltag alle Teams, die vor dem Anpfiff die Plätze zwei bis sieben belegt hatten.
Die Bayern, 2:0-Sieger in Ingolstadt, scheinen die Ausrichtung auf den fünften Meistertitel in Serie, vor allem aber auf den Gewinn der Champions League, momentan umsetzen zu können. Beim BVB dagegen scheint die Einstellung bei nationalen und internationalen Aufgaben deutlich zu schwanken. „Wir tun uns extrem schwer, ohne die große Bühne die absolute Schärfe zu zeigen“, sagt Trainer Thomas Tuchel. In der Königsklasse setzte sich seine Mannschaft in der Gruppenphase als Erster ohne Niederlage vor Real Madrid durch. „Es muss ein Umdenken stattfinden“, fordert Tuchel.
Konstanz fehlt aber auch den anderen Teams in einer irgendwie komischen Bundesliga-Saison. Beispiel Leipzig: Der Aufsteiger blieb erstmal 13 Spiele ohne Niederlage, zeigte sich dann nach Pleiten jeweils gestärkt, doch in diesem Jahr kassierte RB schon drei Niederlagen in fünf Spielen. Und das ohne jegliche Doppelbelastung, nachdem in der 1. Runde im DFB-Pokal Schluss gewesen war. „Wir haben immer gesagt, es werden auch mal Phasen kommen, in denen wir ein paar Spiele am Stück nicht gewinnen“, betont Trainer Ralph Hasenhüttl.
Jede Mannschaft habe mal ein Tief, „vielleicht außer Bayern München“, sagt Hasenhüttls Trainerkollege Pal Dardai von Hertha BSC. „Die Frage ist, wie schnell wir aus diesem Loch kommen“, meint der Ungar mit Blick auf drei Niederlagen in vier Spielen in diesem Jahr. Auch die TSG Hoffenheim beklagt einen maximal mäßigen bis eher enttäuschenden Auftakt ins neue Jahr: Ungeschlagen in der Hinrunde, kassierte das Team von Julian Nagelsmann in drei Rückrundenpartien bereits zwei Niederlagen. Die einen nennen es Ausgeglichenheit in der Liga, die anderen mangelnde Konstanz des einzelnen.
Besser machten es bis auf Bayer Leverkusen (zwei Siege, zwei Niederlagen) wiederum die internationalen Teilnehmer. Der FC Schalke verlor nur eins von vier Liga-Spielen in diesem Jahr, holte sogar ein 1:1 bei den Bayern. Und Borussia Mönchengladbach ist 2017 ungeschlagen, feierte wettbewerbsübergreifend vier Siege in fünf Spielen.