Heynckes' Beweggründe FC Bayern: Rummenigge entspannt in Trainerfrage

Sevilla (dpa) - Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat sich in der offenen Trainerfrage ab Sommer beim FC Bayern weiter entspannt gegeben.

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„Wir warten das in aller Ruhe ab. Ich habe ja gesagt, dass ich davon ausgehe, dass wir bis Ende des Monats den Trainer präsentieren werden“, sagte Rummenigge vor dem Abflug des deutschen Fußball-Rekordmeisters zum Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League beim FC Sevilla.

Jupp Heynckes will wie verabredet zum Saisonende seine Aushilfsmission an der Isar beenden. „Wir haben alles so gemacht, wie wir das angekündigt haben“, sagte Rummenigge zum Vorgehen von ihm und Präsident Uli Hoeneß in der Trainerfrage. Heynckes habe ihnen seine verschiedenen Beweggründe „seriös“ erklärt. „Das ist nachvollziehbar. Für uns war aber immer klar, wir werden es solange wie möglich versuchen und erst dann, wenn er den Strich zieht: 'Ich möchte nicht mehr', erst dann werden wir uns um eine Alternative bemühen.“

Eine dieser möglichen Optionen war der frühere Dortmunder Coach Thomas Tuchel. „Mein Kollege Hasan Salihamidzic hat mehrere Gespräche mit verschiedenen Kandidaten geführt und wollte sich ein Bild machen. Das ist völlig normal und seriös gelaufen“, erzählte Rummenigge. „Und dass dann Thomas Tuchel letzte Woche entschieden hat, woanders hinzugehen, das muss man dann eben akzeptieren. Das ist kein Problem.“ Tuchel wird dem Vernehmen nach einen Top-Club im Ausland übernehmen.

Rummenigge versicherte den beiden Altstars Franck Ribéry und Arjen Robben in ihrer offenen Vertragsfrage die hohe Wertschätzung des Vereins. „Wir wissen, dass beide tolle Spieler sind, mit denen wir wahnsinnig viele Erfolge in den letzten zehn Jahren hatten. Sie genießen beide einen total hohen Stellenwert bei Bayern München“, sagte Rummenigge.

Die Verträge der beiden Offensivstars laufen zum Saisonende aus, für Mitte April sind Gespräche geplant. „Man muss sich auch manchmal Ruhe geben und in aller Seriosität die Dinge diskutieren, und das machen wir“, versicherte Rummenigge. „Es gibt überhaupt keine Problematik.“

Der 62 Jahre alte Vorstandschef lobte zudem den Werdegang von Spielgestalter James Rodríguez in München. „Er hat sich wunderbar entwickelt, speziell seitdem Jupp Heynckes Trainer ist. Das war ein sehr sehr guter Transfer, dazu muss ich Carlo Ancelotti nochmal beglückwünschen“, sagte Rummenigge.

Heynckes' beurlaubter Vorgänger hatte sich für die Verpflichtung von James im vergangenen Sommer von Real Madrid eingesetzt. „Wir haben ja klare Verhältnisse, was die Vertragsgestaltung betrifft. Er hat einen Zweijahresleihvertrag, und dann haben wir eine Kaufoption für 42 Millionen, die wir ziehen müssen“, erklärte Rummenigge weiter. „Es gibt keine Eile.“