FCA setzt auf neuen Manager Reuter - „Überrascht“
Augsburg (dpa) - Mit Stefan Reuter als neuem Geschäftsführer will der FC Augsburg den Klassenverbleib in der Fußball-Bundesliga schaffen. Nur vier Tage nach der überraschenden Trennung von Manager Jürgen Rollmann gab der Abstiegskandidat die Verpflichtung des Weltmeisters von 1990 bekannt.
Der 69-malige Nationalspieler erhält bei den Schwaben einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015, der unabhängig von der Spielklassenzugehörigkeit gilt. Reuter ist von seiner neuen Arbeitsstelle selbst überrascht worden. „Ja, durchaus. Am vergangenen Freitag gab es den ersten persönlichen Kontakt“, sagte Reuter in einem Interview der „Schwäbischen Zeitung“ über sein erstes Treffen mit FCA-Aufsichtsratschef Peter Bircks.
Der Weltmeister von 1990 sieht Augsburg als Verein, deren Entwicklung in den vergangenen Jahren „absolut positiv“ gewesen sei. Ausschlaggebend für seine Zusage sei zudem gewesen, dass der Verein trotz häufiger Wechsel auf dem Manager-Posten „top geführt“ sei. „Es gab davor schon Angebote, in den Profifußball zurückzukehren, die habe ich aber abgelehnt. In diesem Fall bin ich aber davon überzeugt, dass gute Voraussetzungen da sind. Ich will den FC Augsburg zu einem soliden Erstligisten formen“, erklärte Reuter weiter.
Der 46-Jährige will diese Aufgabe gemeinsam mit Trainer Markus Weinzierl angehen: „Er ist unser Trainer. Wir werden unser Ziel gemeinsam in Angriff nehmen.“ Zur Winterpause liegen die Augsburger mit nur neun Punkten auf dem vorletzten Tabellenrang. Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt drei Punkte, der auf das rettende Ufer bereits zehn Zähler.
„Wir freuen uns, dass wir mit Stefan Reuter einen absoluten Fachmann für den FC Augsburg gewinnen konnten. Er hat sich ganz kurzfristig zum FCA bekannt, weil er das Potenzial des Clubs erkannt hat“, sagte FCA-Präsident Walther Seinsch. Reuter ist bereits der dritte Mann in dieser Saison auf dem Augsburger Managerposten, auf dem nun wieder Kontinuität einkehren soll. Vorgänger Rollmann hatte seinen Posten erst am 8. Oktober angetreten. Damals hatte er Manfred Paula, den Nachfolger des langjährigen Machers Andreas Rettig, abgelöst.
Der 46-jährige Reuter bringt Manager-Erfahrung aus seiner Zeit beim TSV 1860 München mit, wo er von 2006 bis 2009 tätig war. Zuvor war er bereits im Managementbereich von Borussia Dortmund aktiv.
Mehr in Erinnerung als diese Posten ist den Fußball-Fans aber die große Karriere des Fußball-Profis Reuter. Er lief für den 1. FC Nürnberg, Bayern München, Juventus Turin und Borussia Dortmund auf, neben WM und EM feierte der fünfmalige deutsche Meister den Gewinn der Champions League und wurde Weltpokalsieger.
„Stefan Reuter wird dem FCA nicht nur aufgrund seiner Erfahrung als ehemaliger Profi, sondern auch aufgrund seiner Fachkenntnis als Geschäftsführer Sport weiterhelfen“, sagte Bircks, der ebenso kaufmännischer Geschäftsführer des FCA ist. Bircks betonte beim TV-Sender Sky Sport News, dass man mit Trainer Markus Weinzierl in die Rückrunde gehen werde.
Der Mittelfranke Reuter, der am 2. Januar zum Trainingsauftakt offiziell vorgestellt werden soll, sieht „eine ideale Voraussetzung, um den FCA zu einem stabilen Erstligisten zu formen“, wie er betonte. „Ab sofort werde ich alles tun, damit der FCA den Klassenerhalt schafft. Ich freue mich sehr, wieder intensiv im Fußball-Geschäft zu sein“, sagte er bei bild.de.