FCI: Mut und Teamgeist als „Trumpf“ - Geduld bei Transfers

Längenfeld (dpa) - Bei der Suche nach neuen Stützen für die in der Vorsaison so starke Defensive muss sich der FC Ingolstadt weiter gedulden. „Man sollte nichts aus Zeitdruck machen.

Wir müssen davon hundert Prozent überzeugt sein, und so lange lassen wir uns auch Zeit. Das Transferfenster schließt erst Ende August, und wir werden uns die Zeit nehmen, das Bestmögliche für uns rauszuholen“, erklärte der neue Trainer Markus Kauczinski im Trainingslager des Bundesligisten im österreichischen Längenfeld.

Auf Stürmer Moritz Hartmann kann der FCI noch länger bauen. Der 30-Jährige einigte sich mit dem Verein auf eine Vertragsverlängerung bis zum 30. Juni 2018. „Moritz Hartmann ist ein Phänomen. Er scheint mit zunehmendem Alter immer besser zu werden und ist bei uns in den vergangenen Jahren zum absoluten Führungsspieler gereift“, erklärte Sportdirektor Thomas Linke. Hartmann spielt seit 2009 in Ingolstadt, in der vergangenen Saison war er mit zwölf Toren bester FCI-Torjäger.

Nur 42 Gegentore kassierte der oberbayerische Aufsteiger in der famosen Premierensaison in der Beletage des deutschen Fußballs; nur beim FC Bayern, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen waren es weniger. Stammkräfte wie Innenverteidiger Benjamin Hübner, Torhüter Ramazan Özcan oder Außenverteidiger Danny da Costa verließen den Verein, der nun weiter nach Verstärkungen für die Defensive sucht.

„Wir wollen die Positionen im Kader doppelt besetzen, und das ist in der Defensive noch nicht der Fall, und daher arbeiten wir in der Abwehrkette noch an Optionen“, sagte Linke. Man habe ab und an auch schon einmal die Segel streichen müssen, „weil die Vorstellungen zu unterschiedlich sind, wenn es um die Ablösesumme geht“.

Über Anthony Jung von RB Leipzig und Tim Leibold vom 1. FC Nürnberg wurde zuletzt als mögliche Zugänge spekuliert. „Wir kommentieren keine Namen, die irgendwo kursieren. Man springt von einem zum anderen Namen. Gestern war es Leibold, heute ist es Jung, morgen ist es wieder ein anderer. Lassen wir uns überraschen“, sagte Kauczinski gelassen. Linke lächelte auf Nachfrage, was er zu den beiden kolportierten Namen sagen könne. „Leider nichts.“

Die Oberbayern haben für die neue Saison bislang die Torhüter Martin Hansen (ADO Den Haag) und Fabijan Buntic (VfB Stuttgart U19) verpflichtet. Hauke Wahl (SC Paderborn) wurde als Innenverteidiger geholt, dazu der defensive Mittelfeldakteur Nico Rinderknecht (Eintracht Frankfurt U19). Offensivimpulse sollen Robert Leipertz (FC Schalke 04) und Sonny Kittel (Eintracht Frankfurt) setzen.

„Keiner verliert gerne Leistungsträger, aber das gehört zum Geschäft. Wir haben zwei Säulen verloren mit Özcan und Hübner. Aber andere sind geblieben, haben verlängert. Bis auf Bayern München habe alle Mannschaften Spieler verloren, weil es doch immer einen Größeren gibt, der kleineren Vereinen die Spieler wegnimmt“, verdeutlichte Kauczinski, der Nachfolger des zu RB Leipzig abgewanderten Ralph Hasenhüttl. „Wir haben auch sehr gute Spieler dazubekommen.“

Nach einem Teambuilding-Lager im Hüttendorf Maria Alm und Einheiten in der Heimat stehen nun schweißtreibende Tage im Öztal an. Bis zum 5. August will Kauczinski dort die Arbeit mit der Mannschaft weiter vorantreiben. „Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft nach der Abtastphase schon die Bereitschaft hat, das Trainerteam, die Neuerungen und Ideen des Trainerteams anzunehmen“, berichtete Linke.

Schon jetzt hebt der Sportdirektor hervor, was in der neuen Saison wieder vom Team gefordert sein wird. „Trumpf waren auf jeden Fall die mannschaftliche Geschlossenheit und der Mut, wie die Mannschaft aufgetreten ist“, sagte Linke. „Mannschaftliche Geschlossenheit und Mut müssen uns auch in der neuen Saison wieder auszeichnen.“