FCK hält zu Marco Kurz: Neuer Vertrag in der Not

Kaiserslautern (dpa) - Der 1. FC Kaiserslautern schwimmt in der Not gegen den Strom und hat den Vertrag mit Marco Kurz vorzeitig um ein Jahr bis zum 30. Juni 2013 verlängert.

„Der FCK ist von der Kompetenz des Trainers überzeugt. Wir sehen die Entwicklung der Mannschaft und sehen, dass er die Mannschaft nach vorne bringt“, sagte der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz bei einer Pressekonferenz des Tabellen-16. der Fußball-Bundesliga. Der Kontrakt gilt im Falle des Abstiegs auch für die 2. Liga. Kuntz wird sich an seinen Treueschwüren messen lassen müssen, falls der Traditionsclub aus der Pfalz weiter abstürzt.

Der 41-jährige Kurz ist seit Juni 2009 Coach beim FCK und hat ihn 2010 zurück ins Oberhaus geführt. Auch in Krisensituationen der vergangenen Saison hatte Kuntz immer zu Kurz gehalten und wurde am Ende mit dem überraschenden siebten Platz belohnt. Derzeit dümpeln die auch finanziell klammen Lauterer jedoch wieder im Tabellenkeller mit nur einem Sieg nach acht Spieltagen und gebeutelt durch Abgänge wie von Torjäger Srdjan Lakic, Ivo Ilicevic und Jan Moravek.

„Mit der Vertragsverlängerung wollen wir auch ein Zeichen setzen“, erklärte Ex-Europameister Kuntz. „Wir haben uns das nicht einfach gemacht, und im Vorstand und im Aufsichtsrat wurde darüber intensiv gesprochen.“ Der Beschluss sei, so der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Rombach, einstimmig gefallen. Man habe im Moment „eine gute sportliche Entwicklung, aber nicht die richtigen Ergebnisse“, betonte Kuntz. Mit Kurz aber werde man den Klassenerhalt schaffen.

„Ich sehe mich hier vor einer Aufgabe, die noch nicht zu Ende ist“, sagte der FCK-Coach. „Deshalb bin ich froh, dass ich weitermachen kann, ohne Druck. Ich weiß, dass es die schwerste Bundesliga-Saison ist, seit ich hier bin.“ Der Klassenerhalt sei das einzige Ziel. Kuntz lobte seinen leitenden Angestellten trotz der prekären Lage in den höchsten Tönen: „Er lebt für den Verein und setzt die Philosophie um, die wir auch haben.“ Kurz wird weiter zwischen Kaiserslautern und München pendeln, wo die Familie des ehemaligen 1860-Profis lebt.

Personelle Verstärkungen hat sich der Trainer nicht in seinen neuen Vertrag schreiben lassen. „Wir glauben weiter an die Qualität der Mannschaft, wir werden aber im Winter die Augen offen haben“, erklärte Kuntz. Generell werde überall nur in Schwarz-Weiß-Tönen gedacht, kritisierte der Vorstandschef das Gebaren in der „Hire and fire“-Branche. „Aber wir sehen auch die Grauzonen. Die Mannschaft hat in ihrer Entwicklung einen Sprung nach vorne gemacht.“ Auf die Frage, was den passiere, wenn bei weitere Niederlagen die Unruhe größer werde, sagte Kuntz: „Wir haben eine Entscheidung getroffen, die geht bis 2013 - zum Wohl des 1. FC Kaiserslautern.“